"Fördern BH's Brustkrebs?"

Der BH schnürt die Brust so ein, dass die Lymphflüssigkeit nicht gut fließen kann, dadurch wird das Brustkrebsrisiko stark erhöht – so der Mythos. Die Public Health-Experten des Info-Service-Portals "medizin transparent" an der Donau-Universität Krems haben die Faktenlage geprüft.

Die Brustkrebsraten sind in westlichen Kulturen höher als in anderen Regionen. Wo immer sich der westliche Lebensstil ausbreitet, steigen auch die Brustkrebsraten entsprechend. Das muss aber nichts mit BH's zu tun haben. Der westliche Lebensstil setzt sich aus viel mehr und erheblich einflussreicheren Faktoren zusammen – allen voran die Ernährung, die Arbeits- und Bewegungsgewohnheiten.

Dennoch ist die Idee naheliegend und noch heute verbreiten einige Internetseiten Angst, in dem sie den BH zum schlimmsten Risikofaktor überhaupt erklären. Es werden sogar Studien als Beweis angeführt. Ein genauer Blick auf die größte dieser Studien lohnt sich sogar.

Denn ausgerechnet jene Studie, die angeblich beweist, dass das Tragen von BH's das Brustkrebsrisiko erhöht, sagt in Wirklichkeit eher das Gegenteil aus.

Die Daten von rund 16.000 Frauen wurden nach zwei Gruppen ausgewertet: Frauen vor bzw. nach der Menopause. Für Frauen nach der Menopause zeigt das Ergebnis gar keinen Einfluss des BH's auf das Brustkrebsrisiko.

Für Frauen vor der Menopause ergibt sich zwar ein doppelter Risikowert, aber das Ergebnis ist nicht statistisch signifikant. In der gemeinsamen Auswertung beider Gruppen ergibt sich ebenfalls kein Hinweis auf eine Risikoerhöhung. In Summe zeigt die Studie also eher, dass das Tragen von BHs keinen Einfluss auf das Brustkrebsrisiko hat.

Allerdings sind alle Studien zu dieser Frage aufgrund methodischer Mängel nicht sehr aussagekräftig. Die Beweislage ist somit unklar, es gibt allerdings keinen Grund anzunehmen, dass das Tragen eines BHs das Brustkrebsrisiko fördert.

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