"Masern sind kein Kinderspiel"

Ein Arzt gibt einem Baby eine Injektion in den Arm.
Mit einer Info-Offensive soll jetzt die Impfrate erhöht werden.

Österreich und Europa haben nach wie vor ein heftiges Problem mit den potenziell gefährlichen Masern. Innerhalb von zwölf Jahren gab es in Österreich allein rund 10.000 Erkrankungen sowie 16 Todesfälle bei Kindern. Deshalb startet das Gesundheitsministerium jetzt eine Impfkampagne.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat als Ziel eine Durchimpfungsrate von 95 Prozent bis 2015 ausgerufen. „Diese Rate haben wir derzeit noch nicht erreicht“, sagt Pamela Rendi-Wagner, Sektionsleiterin für Öffentliche Gesundheit im Gesundheitsministerium.

„Wir haben bei den Zweijährigen erst Schutzraten zwischen 60 und 80 Prozent“, erläutert Gesundheitsminister Alois Stöger. Die Erstimpfung sollte ab dem elften Lebensmonat erfolgen, die zweite Impfung auf jeden Fall bis zum Ende des zweiten Lebensjahres. Rendi-Wagner: „Wir sind bei den Kindern viel zu spät dran.“ Auch Erwachsenen bis 45 wird das Nachholen versäumter Impfungen empfohlen (der Impfstoff ist für sie kostenlos).

Herdenimmunität


Erst ab einer Durchimpfungsrate der Bevölkerung von 95 Prozent ergibt sich der sogenannte „Herdenschutz“. Dieser ist durch die Unterbrechung des Zirkulierens der Viren für Personen, welche die Erkrankung nie gehabt haben oder die Impfung nicht bekommen können – Säuglinge unter elf Monaten, Schwangere, Menschen mit unterdrücktem Immunsystem (Immunsupprimierte) –, ganz entscheidend.

Mit der Kampagne „Masern sind kein Kinderspiel!“ soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass Masern eine hoch ansteckende Krankheit sind, die für Kinder als auch Jugendliche und Erwachsene schwerwiegende Folgen haben kann.

Der Impfstoff ist ausgesprochen effektiv und gut verträglich, betont Sektionsleiterin Rendi-Wagner: "In den vergangenen 14 Jahren gab es keinen einzigen anerkannten Impfschaden bei den Masernimpfungen - bei seit 1998 drei Millionen verimpften Vakzine-Dosen."

Internet: www.keinemasern.at

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