Männer kümmern sich täglich eine Stunde weniger um Kinder und Haushalt

Männer kümmern sich täglich eine Stunde weniger um Kinder und Haushalt
Breiteres Kinderbetreuungsangebot und verpflichtende Väterkarenz würden das Problem lösen.

Eine neue Studie des gewerkschaftsnahen "Momentum"-Instituts zeigt, dass Frauen deutlich mehr Care-Arbeit leisten als Männer. Konkret verbringen Frauen vier Stunden 15 Minuten mit täglicher Sorgearbeit, womit Männer jeden Tag um eine Stunde und 16 Minuten weniger Kinderbetreuung, Haushalt oder Pflege von Angehörigen machen.

Mehr als doppelt so viel Kinderbetreuung und -versorgung übernehmen Frauen täglich, sie verbringen aber auch ein Drittel mehr Zeit (über drei Stunden) mit unterstützenden Care-Tätigkeiten wie Einkaufen, Wäsche oder Geschirr waschen, Haustiere versorgen, Kochen, Aufräumen oder Bügeln. Auch bei Care-Tätigkeiten, die für einen anderen Haushalt ausgeführt werden - zum Beispiel die Pflege der kranken Schwiegermutter - übernehmen Frauen fast ein Viertel mehr.

Das Institut empfiehlt zur Veränderung der Situation ein flächendeckendes, kostenloses Kinderbetreuungsangebot mit Öffnungszeiten, die mit Vollzeitarbeit vereinbar sind. Damit auch die Pflege von Angehörigen nicht nur unbezahlt auf den Schultern von Frauen laste, brauche es dringend einen Ausbau der qualitätsvollen Pflege, von der mobilen Unterstützung bis hin zu Pflegeeinrichtungen. Eine verpflichtende Väterkarenz und eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich würden helfen, unbezahlte Arbeit zwischen Männern und Frauen fair zu verteilen.

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