Leberkrebs: Hoffnung auf bessere Therapie
Pro Jahr erkranken weltweit 600.000 Menschen an einem Leberzellkarzinom. Die Zahl der jährlichen Todesfälle ist etwa gleich hoch. Neue Behandlungsstrategien sind dringend notwendig. Bessere Therapien versprechen Arzneimittel mit molekular klar definierten Ansatzstellen an den Tumorzellen, hieß es am Freitag beim Internationalen Leberkongress (ILC; bis 26. April) in Wien.
Sowohl eine Fettlebererkrankung als auch Zirrhose bei Alkoholmissbrauch und chronische Hepatitis B- oder C-Infektionen fördern das Entstehen von Leberkrebs. Die medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten waren bisher eher beschränkt. Vor einigen Jahren kündigte die Verwendung von Sorafenib, ein Mittel der zielgerichteten Krebstherapie, eine Verbesserung der Chancen an. Doch die Forschung geht weiter.
Solche Mittel wären jedenfalls dringend notwendig. "Bei den meisten Patienten mit Leberzellkarzinomen wird die Erkrankung erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert. Die Prognose ist schlecht. Die mittlere Überlebenszeit der Patienten beträgt rund sechs Monate", sagte bei dem Kongress mit rund 11.000 Teilnehmern der Vizesekretär der Europäischen Gesellschaft für Leberforschung (EASL), Laurent Castera.
Gefahr von Fettleber
Die modernen Medikamente zur Behandlung der chronischen Hepatitis C, mit dem Virus sind weltweit bis zu 180 Millionen Menschen infiziert, zeigen bei den verschiedensten Patienten jeweils eine andauernde Unterdrückung der Erreger bei mehr als 90 Prozent der Behandelten. Mit einer Kombination des Hepatitis C-Replikationskomplex-Hemmstoffes Ledipasvir mit dem Polymerase-Hemmer Sofosbuvir war das nach zwölf Wochen bei fast 95 Prozent der Patienten der Fall, die an einer chronischen Infektion mit HCV der Genotypen vier oder fünf litten. Ein Kombinationsmedikament mit einem Protease-Hemmer (Grazoprevir) und einem Polymerase-Hemmer (Elbasvir) mit Hepatitis C-Infektionen vom Genotyp 1, 4 oder 6 erreichte einen Behandlungserfolg bei 95 Prozent von insgesamt 316 Patienten binnen zwölf Wochen.
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