Kurios: Tauben können Krebs erkennen

Zwei Tauben stehen vor einem weißen Hintergrund.
Die Tiere konnten in Experimenten gesundes und krankes Gewebe zu 99 Prozent richtig zuordnen.

Tauben sind vor allem in Städten nicht gerade beliebt. Die als „Ratten der Lüfte“ verschrienen Vögel dürften aber intelligenter sein als gedacht. Forscher der University of California zeigten jetzt, dass die Tiere krebskrankes Gewebe zu 99 Prozent richtig erkennen. Die Tauben wurden zunächst trainiert, die Röntgenaufnahmen und mikroskopischen Bilder von gesundem sowie krebskrankem Brustgewebe zu erkennen.

Laut den US-Forschern teilen die Vögel einig Sehfähigkeiten mit uns Menschen. In den Experimenten wurden den Tauben die Bilder an die Wand projiziert. Sie konnten dann mit dem Schnabel auf einen blauen oder gelben Knopf an der Seite des Bildes pecken, um anzuzeigen, um das Gewebe kanzerogen oder gesund ist. Für richtige Antworten wurden sie mit Nahrung belohnt, bei falschen wurde ihnen das Bild so lange gezeigt, bis sie es richtig zuordneten (siehe Video unten).

Korrekt zugeordnet

Nach 15 Tagen Training konnten die Tiere das Gewebe bereits bis zu 85 Prozent richtig zuordnen. Insgesamt wurden in mehreren Versuchen 16 Tauben trainiert und anschließend getestet – ihre Genauigkeit stieg auf bis zu 99 Prozent an. „Die Tauben waren in der Lage, zu verallgemeinern, was sie gelernt hatten. Auch bei komplett neuen Gewebebildern konnten sie gesund und krank korrekt identifizieren“, sagt Studienautor Richard Levenson.

Gesundes von krankem Gewebe zu unterscheiden, ist auch für Ärzte nicht einfach. Es braucht ein genaues Auge, viele brauchen Jahre, um die Fähigkeit zu perfektionieren. Die Ergebnisse bedeuten allerdings nicht, dass Tauben Menschen ersetzen könnten. Vielmehr sollen sie als Unterstützung eingesetzt werden, um neue bildgebende Verfahren zu entwickeln. „Tauben können vielleicht keine Gedichte schreiben, aber sie haben über Millionen von Jahren Fähigkeiten entwickelt, die sie brauchen, um sich in einer sehr komplizierten und gefährlichen Welt zurecht zu finden. Mich überrascht es nicht, dass sie diese Aufgabe lösen können“, so Levenson.

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