Krankheiten einfach "auswaschen"

Eine Dialysemaschine mit Schläuchen und Pumpen im Detail.
Blutwäsche: Große Erfolge bei erblich erhöhtem LDL-Cholesterin. Asthma könnte neues Einsatzgebiet werden

Krankheiten einfach „auswaschen“ – dies ist – sehr vereinfacht ausgedrückt – das Prinzip der Apherese, der „Blutwäsche“. Die Apherese-Technologie ermöglicht es, Blut außerhalb des Körpers von speziellen, krankmachenden Bestandteilen wie Blutfetten, Antikörpern oder immunologisch wirksamen Substanzen zu reinigen, ohne dass dabei andere körpereigene Blutbestandteile verloren gehen. Dabei werden die krankmachenden Substanzen gebunden und das gereinigte Blut wird dem Körper wieder zugeführt. Laut der jüngst gegründete wissenschaftlichen Vereinigung der Austrian Apheresis Association (AAA) gibt es neben etablierten Einsatzgebieten neue, vielversprechende Anwendungsmöglichkeiten: bei Fettstoffwechselstörungen, in der Transplantationsmedizin und bei Autoimmunerkrankungen sowie dem zukünftigen Einsatz bei schweren allergischen Erkrankungen wie Asthma.

Cholesterin

„Das etablierteste Verfahren ist die Beseitigung des als „böses Cholesterin“ bezeichneten LDL-Choelsterins. Helmut Sinzinger, AAA-Präsident und Leiter der Univ.-Klinik für Nuklearmedizin der MedUni Wien: „Die Blutwäsche führt zu einer massiven Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse wie Herzinfarkt von über 90%. Dadurch ergibt sich für die Betroffenen eine praktisch normale Lebenserwartung. Wurden früher ausschließlich jene Patienten und Patientinnen behandelt, bei denen trotz maximaler medikamentöser Intervention keine ausreichende Senkung des Cholesterins erreicht werden konnte, haben sich heute neue, zusätzliche Indikationsgebiete hinzugesellt.“ Dazu zählten die Unverträglichkeit sämtlicher verfügbarer Lipidsenker bzw. auch ein extrem erhöhtes Lipoprotein(a), das als eigenständiger Risikofaktor für die Entstehung von Atherosklerose gilt, bei nachgewiesener Atherosklerose.

.


Kommentare