Kohlenmonoxid könnte nach Schlaganfall helfen

Eine schematische Darstellung eines Kopfes mit hervorgehobenem Gehirn und Schmerz.
Das giftige Gas könnte in geringen Mengen Hirnschäden reduzieren.

Das als giftiges Gas bekannte Kohlenmonoxid kann im Gehirn schwere Hirnschäden verursachen und führt bei einer Vergiftung mitunter zum Tod. Ein internationales Forscherteam konnte nun zeigen, dass Kohlenmonoxid das Gehirn aber auch schützen kann. Das Gas könne Hirnschäden reduzieren und die Gehirnfunktion nach einem blutungsbedingten Schlaganfall verbessern.

Abbau von Häm

Wie die Wissenschafter in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Investigation berichten, beschleunigt Kohlenmonoxid den Abbau von Häm, einem hochgiftigen Bestandteil roter Blutkörperchen, der sich während des Schlaganfalls anreichern und Entzündungen auslösen kann. Das Inhalieren geringer Mengen Kohlenmonoxid könne das Gehirn bei der Entsorgung des aus dem Hirngefäß ausgetretenen Blutes unterstützen – das zeigt ein Versuch mit Mäusen. Die Tiere, die nach einer Hirnblutung Kohlenmonoxid eingeatmet hatten, schnitten bei einem Test zu räumlichem Erinnerungsvermögen besser ab. „Daraus schlossen wir, dass das normalerweise giftige Gas Kohlenmonoxid in geringer Dosierung die Erholung nach einem Schlaganfall verbessern könnte“, sagen die Studienautoren.

Vor allem Frauen betroffen

Zum Einsatz kommen könnte die Therapie bei der sogenannten Subarachnoidal-Blutung, kurz SAB. Bei dieser Schlaganfall-Form tritt Blut aus einer geplatzten Arterie im Gehirn aus. Zentrales Symptom ist ein plötzlich eintretender sehr starker Kopfschmerz, vor allem Frauen zwischen 45 und 55 Jahren sind betroffen. Nur jeder zweite Patient überlebt eine SAB länger als ein Jahr, viele leiden langfristig unter Einschränkungen der Gehirnfunktion.

Infografik über Schlaganfälle, ihre Symptome, Risikofaktoren und die Altersverteilung der Betroffenen.

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