Jetzt gehen auch die Mediziner in die Offensive

Drei Männer in Anzügen posieren vor einem Banner von „juventas.co“, einer österreichischen Gesellschaft für Prävention & Gesundheitsförderung.
Juventas beschäftigt sich mit der Gesundheitsförderung für Kinder und Jugendliche, das Projekt läuft.

Die Kehrseite der Medaillen? Weil Österreichs Spitzensportler bei Olympia nicht mit solchen ausgezeichnet worden sind, wird zumindest seit August in regelmäßigen Abständen auch über den Bewegungsaspekt und die Gesundheit der Kinder diskutiert. Erfreulich.

Eine Verbesserung soll aber nicht nur auf der geforderten täglichen Turnstunde fußen. „Diese wäre toll, aber nicht die Lösung aller Probleme“, sagt Dr. Christof Radler, Facharzt für Orthopädie und orthopädische Chirurgie mit Fachgebiet Kinder und Jugendliche. „Es geht um die Qualität dieser Turnstunde und um ihre Abstimmung auf die individuellen körperlichen Bedürfnisse.“

Umsetzung

Radler ist Mitglied der neuen Gesellschaft Juventas, an deren Spitze Prof. Dr. Miklos Pinter steht und die aus Fachärzten und Experten aus den Bereichen Orthopädie, Kardiologie, Ernährungsmedizin und Allergieprävention zusammengesetzt ist. Für Pinter, den Leiter der Kinderkardiologischen Ambulanz im Ambulatorium Döbling, steht die Gesundheit an erster Stelle. „Zehn von 85 untersuchten Jugendlichen, die zum Sport gebracht worden sind, haben Herzprobleme. Durch die Früherkennung von Krankheiten können gesundheitliche Risiken verhindert werden“, erklärt Pinter. „Wir bieten Kindern und Jugendlichen erstmals eine medizinische Plattform und setzen uns für gesunde Standards und deren Umsetzung in den Bereichen Bewegung, Sport und Ernährung ein.“

Nur mit Flugzetterln oder Aussagen wie „Sport ist super“ würde man jedoch nichts erreichen. „Wir wollen rasch handeln“, sagt Prof. Dr. Kurt Widhalm, der Präsident des Österreichischen Akademischen Institutes für Ernährungsmedizin. Derzeit läuft in Wien ein Projekt an vier Volksschulen. „Gespräche werden mit den Lehrern und den Schulärzten geführt“, sagt Widhalm, der aber vor allem von einem Wunsch beseelt ist: „Wir müssen unbedingt die Eltern gewinnen.“

Es ist nicht die einzige Bewegung zum Thema Bewegung . Der ehemalige Tennisprofi Alexander Antonitsch, der Leistungsdiagnostiker Prof. Hans Holdhaus und der Sportwissenschaftler Prof. Werner Schwarz erstellten ein Konzept, das sich mit dem Thema Bewegung in Kindergärten und Volksschulen beschäftigt. Jetzt gelte es, die Kräfte zu bündeln.

www.juventas.or.at

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