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Ein Atemtest verrät Magenkrebsrisiko
Forscher entwickeln einen speziellen Atemtest, der vorhersagt, ob ein Mensch erkranken wird.
Ein einfacher Atemtest hilft vorherzusagen, ob Menschen mit Darmproblemen an Magenkrebs erkranken werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des Israel Institute of Technology. Der Test identifiziert winzige chemische Bestandteile im Atem. Ziel ist es, charakteristische Atemmuster bei Personen mit Vorzeichen für bösartige Gewebsveränderungen zu erkennen.
Symptome oft falsch interpretiert
Laut Experten wie Emma Smith von Cancer Research UK kann der Test eine Gefährdung erkennen und eine frühere Behandlung ermöglichen. Voraussetzung dafür sei, dass seine Wirksamkeit in großangelegten Studien bewiesen werde. Allein in Großbritannien erkranken jährlich rund 7.300 Menschen an Magenkrebs. Insgesamt ist die Zahl der Patienten mit Magenkrebs in westlichen Nationen rückläufig. Allerdings wird eine Erkrankung meist erst spät diagnostiziert, wenn die Überlebenschancen der Patienten bereits schlecht sind.
Oft werden Magenverstimmungen und Schmerzen fälschlicherweise anderen Krankheiten zugeordnet. Forscher gehen davon aus, dass eine frühere Diagnose auch die Prognose verbessern könnte. Der neue Atemtest baut auf früheren Studien von Wissenschaftlern aus Israel, Lettland und China auf.
Überlebenschancen stark verbessern
Der menschliche Atem enthält winzige chemische Bestandteile. Über diese Nanopartikel lässt sich Krebs bzw. Vorzeichen von bösartigen Gewebsveränderungen, sogenannte präkanzeröse Veränderungen, nachweisen. Die Forscher untersuchten Atemproben von 145 Patienten. Bei rund 30 Personen war bereits bekannt, dass sie an Magenkrebs leiden. Bei den anderen Teilnehmern wurden aufgrund von besorgniserregenden Symptomen weitere Untersuchungen angeordnet.
In Tests wurde einige Szenarien überprüft. Es zeigte sich, dass er beim Erkennen von Krebsproben ziemlich gut abschnitt. Die Ergebnisse beim Erkennen von präkanzerösen Veränderungen waren ebenfalls vielversprechend. Diese Genauigkeit war jedoch nicht in jedem Fall gegeben. Bei einigen Patienten wurde fälschlich eine hohes Risiko festgestellt. Forschungsprojekte mit Tausenden Patienten aus Europa werden derzeit durchgeführt. Die Forschungsergebnisse wurden im Fachmagazin "Gut" veröffentlicht.
Die stetig wachsenden medizinischen Erkenntnisse und Fortschritte machen Hoffnung auf noch bessere Therapien und Überlebenschancen. So wird etwa auch im Grazer „BioNanoNet“ an maßgeschneiderten Nanopartikeln geforscht. Sie können leicht in Tumorgewebe eindringen und sollen sowohl Therapieoptionen als auch Diagnostik vorantreiben.
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