Impfen: Ängsten und Sorgen mit Aufklärung begegnen

Vier Personen sitzen auf einer Bühne während eines „Kurier Gesundheitstalks“ zum Thema Impfen.
Experten warnen vor Rückkehr von Infektionskrankheiten.

"Die große Herausforderung für uns Ärzte ist: Auf die Sorgen und Ängste rund um das Thema Impfen einzugehen. Das braucht Zeit, hilft aber, Vertrauen zu schaffen." Das sagte Univ.-Prof. Ursula Wiedermann-Schmidt (Leiterin des Instituts für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin der MedUni Wien sowie der Spezialambulanz für Impfungen) Mittwochabend beim Gesundheitstalk "Impfen" im Van-Swieten-Saal der MedUni Wien. Der Gesundheitstalk ist eine Veranstaltungsreihe von KURIER, Medizinischer Universität Wien und dem Pharmaunternehmen Novartis.

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"Der Angst von vielen Eltern kann man mit Aufklärung entgegenkommen", so auch Internistin und Elternvertreterin Susanne Schmid (Plattform Elterngesundheit): "Man muss erklären, dass vorübergehende Reaktionen wie Fieber, eine geschwollene Hand, Unruhe oder Müdigkeit ganz normal sind."

Die Expertinnen und Experten auf dem Podium gingen auf immer wieder geäußerte Bedenken ein: Ob es etwa tatsächlich – wie im Impfplan empfohlen – notwendig sei, gegen Rotaviren (können zu schweren Durchfallserkrankungen führen) oder Feuchtblattern zu impfen. Wiedermann-Schmidt: "Rotaviren-Erkrankungen treffen ganz kleine Kinder am stärksten, weil die Durchfälle mit einem extremen Flüssigkeitsverlust einhergehen. Bereits innerhalb von zwei Jahren nach Einführung der Impfung ist die Zahl der Erkrankungsraten und Spitalsaufnahmen bei Kleinkindern stark zurückgegangen."

Kinderarzt Univ.-Prof. Ingomar Mutz: "In Deutschland sterben jährlich zehn Personen an Feuchtblattern, in Österreich gibt es pro Jahr im Schnitt einen Todesfall. Mit zunehmendem Alter kommt es schwereren Krankheitsverläufen."

Kehren Infektionskrankheiten zurück?

Ein Thema waren auch Aluminiumverbindungen, die vielen Impfstoffen zur Verstärkung ihrer Wirkung beigegeben werden. Die durch Impfstoffe aufgenommenen Konzentrationen seien ein Bruchteil der Menge, die man über die Nahrung zu sich nimm, so Wiedermann-Schmidt. Grenzwerte würden niemals überschritten, sagte Wiedermann-Schmidt.

Kinderarzt Mutz äußerte die Sorge, dass eine zunehmende Impfmüdigkeit Infektionskrankheiten wieder verstärkt nach Österreich bringen könnte – etwa Kinderlähmung, Keuchhusten oder Masern. "Kinderlähmung gibt es in Österreich seit 30 Jahren nicht mehr."

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