Hexachlorbenzol: Ein Vertreter des "Dreckigen Dutzend"

Eine Person in einem orangefarbenen Schutzanzug duscht eine andere Person in einem grünen Schutzanzug ab.
Die Substanz reichert sich im Körper an, ist langlebig und krebserregend

Das in Kärnter Milch nachgewiesene Hexachlorbenzol ist einer der zwölf Giftstoffe des sogenannten "Dreckigen Dutzend" (dirty dozen), die durch das Stockholmer Übereinkommen von 2001 weltweit verboten wurden. Die Chlorverbindung gilt als krebserregend und erbgutverändernd.

Hexachlorbenzol gehört zur Gruppe der polychlorierten Benzole. Anwendungsgebiete waren der Einsatz als Pestizid (Schädlingsbekämpfungsmittel) und Fungizid (Anti-Pilz-Mittel) zur Saatgutbeize (beides seit 1992 verboten), als Weichmacher und Flammschutzadditiv für Kunststoffe und Schmiermittel, als Flussmittel in der Aluminiumherstellung oder als Zwischenprodukt bei der Synthese von anderen Verbindungen (z.B. Farben), heißt es in einer Unterlage des Umweltbundesamtes. HCB entsteht auch als Nebenprodukt verschiedener (u.a. thermischer) Prozesse (Verbrennungsprozesse).

Von 1990 bis 2012 sind die HCB-Emissionen Österreichs um zirka 55 Prozent auf etwa 41 Kilogramm gesunken. Die größten Reduktionen konnten in der ersten Hälfte der 1990-er Jahre in den Bereichen Industrie (vor allem in der Eisen- und Stahlindustrie), beim Kleinverbrauch sowie durch das Verbot bestimmter gefährlicher Stoffe in Pflanzenschutzmitteln erzielt werden. Die noch vorhandenen Emissionsmengen stammen aus Verbrennungsprozessen.

SPÖ-Konsumentenschutzsprecher Johann Maier wies 2011 darauf hin, dass in jeder fünften Silvesterrakete das krebserregende Hexachlorbenzol enthalten ist. 2009 wurden Hexachlorbenzol-Rückstände in steirischem Diskont-Kürbisöl nachgewiesen.

Hexachlorbenzol ist auch deshalb so gefährlich, weil es sich im Körper anreichern kann, sehr giftig und vor allem auch sehr langlebig ist.

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