Heuer bereits 85 Masern-Fälle in Österreich

Elektronenmikroskopische Aufnahme von mehreren Virenpartikeln.
Vor allem Ostösterreich ist derzeit stärker betroffen.

Infektionen mit dem hochansteckenden Masern-Virus bleiben auch in Österreich ein Thema: Bereits 85 Fälle wurden hierzulande seit Jahresbeginn registriert. Das sind bereits mehr Erkrankte, als etwa in den Jahren 2012 (35 Fälle) und 2013 (74 Fälle) in Summe aufgetreten waren. 2014 registrierten die Behörden (Masern-Infektionen sind meldepflichtig) 117 Masernerkrankungen.

Für Virologie-Experten wie Univ.-Prof. Heidemarie Holzmann vom Department für Virologie an der MedUni Wien sind die aktuellen Zahlen besorgniserregend. Viele sehen Masern als harmlose Kinderkrankheit an oder sind gegenüber Schutzimpfungen generell kritisch eingestellt. Erst in den vergangenen Tagen waren wie berichtet neue Fälle in Oberösterreich und der Steiermark aufgetreten. Zuletzt war generell hauptsächlich der Osten Österreichs betroffen. Generell weise die epidemiologische Situation darauf hin, dass sich Österreich in einer sogenannten "Präeliminatinsphase" befinde. Das heißt: "Die Masernviren zirkulieren zwar nicht ständig. Aber da noch immer keine ausreichende Herdenimmunität besteth, um die Verbreitung der Infektion zu verhindern, wird eine jährlich fluktuierende Zahl von Erkrankungen durch eingeschleppte Viren registriert."

Damit rückt das ursprüngliche Ziel der WHO, Masern in Europa bis 2015 in die Ferne. Zuletzt hatte es in Deutschland sowie anderen europäischen Ländern eine Häufung von Krankheitsfällen gegeben. In punkto Massenhäufigkeit pro Million Einwohner und Jahr führt übrigens Italien mit einer Quote von 28,1 Erkrankten die Liste von 30 europäischen Ländern an. Österreich liegt mit 13,3 Fällen pro Million Einwohner an 5. Stelle.

Kommentare