Hepatitis C: Gute Chancen bei Früherkennung

Eine Hand mit einem weißen Handschuh hält ein Reagenzglas mit einer dunklen Flüssigkeit.
Hepatitis C wird oft erst spät oder nur durch Zufall erkannt. Dabei birgt eine frühzeitige Therapie gute Heilungschancen.

In Österreich sind etwa 80.000 Menschen von Hepatitis C betroffen, und oft wird die Erkrankung erst spät oder nur durch Zufall erkannt. Zudem fühlen sich laut einer aktuellen Studie des Spectra Marktforschungsforschungsinstituts unter 500 Österreichern 61 Prozent der Befragten nicht gut über Hepatitis C informiert. Das soll eine Aufklärungskampagne über die Infektionskrankheit jetzt ändern.

Bei einer Pressekonferenz der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie am Dienstag in Wien machten Ärzte auf die guten Heilungschancen bei frühzeitiger Therapie aufmerksam und rieten dazu, sich bei erhöhten Leberwerten und Risikofaktoren wie Piercings oder Tätowierungen testen zu lassen.

Bei etwa 70 Prozent der Virusträger treten lange keinerlei Symptome auf. Bei den restlichen 30 Prozent sind die Symptome unspezifisch, es treten Müdigkeit, allgemeine Erschöpfung und Gelenksschmerzen auf. Die Erkrankung ist eine der häufigsten Ursachen für chronische Leberentzündungen, Leberzirrhose und Leberkrebs.

Kein Todesurteil

Der Spectra-Umfrage zufolge fühlen sich 61 Prozent der Befragten unzureichend über Hepatitis C informiert. Nur ein Viertel der Bevölkerung weiß, dass es eine Therapie gibt, die zu einer Heilung führen kann. „Hepatitis C ist einfach zu diagnostizieren, man muss nur daran denken“, sagte Harald Hofer von der Universitätsklinik für Innere Medizin III der MedUni Wien. Viele Menschen denken nach wie vor, dass „die Erkrankung einem Todesurteil gleichkäme“, so Hofer, „die Heilungsraten liegen inzwischen aber bei 70 bis 80 Prozent“.

Dennoch unterziehen sich fast zwei Drittel der Diagnostizierten keiner Therapie oder brechen sie frühzeitig ab, da häufig die Nebenwirkungen grippeartige Symptome, Depressionen oder Hautausschläge auftreten. Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser verträgt der Patient jedoch die Therapie.

Risikofaktoren

Das Hepatitis-C-Virus wird auf dem Blutweg übertragen, es ist keine sexuell übertragbare Erkrankung. Impfen lassen gegen die Erkrankung kann man sich im Gegensatz zu Hepatitis A und B nicht. Ärzte empfehlen, sich bei erhöhten Leberwerten und wenn einer der Risikofaktoren Tätowierungen, Piercings, intravenöser Drogenkonsum oder Bluttransfusionen vor 1992 zutrifft, testen zu lassen. Eine Impfung gegen Hepatitis C ist bisher nicht möglich.

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