Hepatitis-A-Gefahr im Sommerurlaub im Süden
Wer einen Smoothie trinkt, tut etwas für seine Gesundheit. Doch in den USA ist der Frucht-Shake jetzt in Verruf geraten. In mehreren Bundesstaaten haben sich viele Obstliebhaber mit Hepatitis A angesteckt, weil das Getränk mit Fäkalien verunreinigt war.
Vorsicht ist nicht nur bei Shakes angebracht. Auch in vielen südlichen Urlaubsländern besteht die Gefahr, dass man sich mit dem Virus infiziert, warnen Experten anlässlich des Welt-Hepatitis-Tages am Sonntag, 28. 7. Mit der nicht chronischen und meist komplikationslos ausheilenden Hepatits A stecken sich Urlauber häufig durch verunreinigtes Wasser, Lebensmittel, mangelnde Hygiene oder auf Toiletten an. Laut WHO infizieren sich jährlich 1,4 Millionen Menschen mit der „Reisehepatitis“. Das Problem ist, dass Hepatitis A durch seine Struktur extrem resistent gegenüber Umwelteinflüssen ist – sogar längeres Erhitzen (60⁰ für eine Stunde) überstehen einige Keime.
Gute Heilungserfolge
Weitaus gefährlicher ist meist chronisch verlaufende Hepatitis C. Sie wird über infiziertes Blut, unsaubere Piercing- oder Tätowierinstrumente sowie mehrfach benutztes Drogenbesteck übertragen. Mittlerweile gib es sehr gute Therapiemöglichkeiten – allerdings nur, wenn die Infektion frühzeitig erkannt wird. Selbsthilfegruppen warnen: „Frühsymptome wie Fieber, Gliederschmerzen, Übelkeit, Bauchschmerzen und Müdigkeit werden häufig als Grippe diagnostiziert. Diese Symptome treten oft erst nach Jahren auf, weil die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit so lange dauern kann. Manchmal werden bei Routineuntersuchungen erhöhte Leberwerte gemessen, allerdings werden diese oft ignoriert. In Österreich leiden offiziell bis zu 80.000 Menschen an Hepatitis C, die Dunkelziffer dürfte weit höher sein.
Impfung gegen A , B
Hepatitis B nimmt meist einen akuten Krankheitsverlauf an, kann aber auch wie Form C chronisch werden. Hepatitis B wird vorwiegend über sexuelle Kontakte und Blut übertragen. In Österreich sind rund 42.000 Fälle gemeldet. Gegen Hepatitis A und B gibt es einen Impfstoff, gegen Hepatitis C nicht. Die Durchimpfungsrate in Österreich wird auf unter 60 Prozent geschätzt.
Zahlreiche Erreger, wie das Epstein-Barr-Virus, können temporäre Hepatitis verursachen.
Weltweit ist mehr als ein Viertel der Bevölkerung von einer Hepatitis-Form betroffen. Experten fordern eine Präventionsoffensive und freiwillige Hepatitis-Screenings für die Bevölkerung.
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