Händedruck sagt viel über die Gesundheit

Arnold Schwarzenegger und Vitali Klitschko schütteln sich die Hände.
Forscher: Mehr Aussagekraft als der Blutdruck. Test wird entwickelt.

Die Intensität des Händedrucks sagt mehr aus über den Gesundheitszustand aus als der Blutdruck: Das behaupten Forscher der McMaster University in Hamilton, Kanada, in einer Studie, die jetzt im Fachjournal The Lancet erschienen ist. Denn je schwächer der Händedruck, umso schwächer auch die Muskelkraft - und wenig Muskelkraft ist ein guter Indikator für körperliche Beeinträchtigungen und Krankheit.

Risikopersonen finden

"Das Messen der Stärke des Händedrucks könnte ein leichter und billiger Test sein, um das Risiko für einen frühzeitigen Tod und das Risiko für Herzgefäß-Erkrankungen zu ermitteln", sagt der Erstautor der Studie, Darryl Leong. So könnten über den Händedruck frühzeitig zum Beispiel jene Patienten mit Herzschwäche oder nach einem Schlaganfall ausfindig gemacht werden, die ein besonders hohes Risiko haben, an den Folgen ihrer Krankheit zu sterben.

Ein Rückgang der Griffstärke um je fünf Kilogramm erhöht das Risiko, an einer Herzerkrankung, einem Schlaganfall oder auch einer anderen Erkrankung zu versterben, um 17 Prozent.

Noch ist es aber zu früh für einen routinemäßigen Einsatz eines solchen Händedruck-Tests: Denn dieser hängt auch stark von der Größe und vom Gewicht ab, und er scheint je nach Land und Region zu variieren. Deshalb seien weitere Studien notwendig um exakt herauszufinden, was noch eine gesunde Griffstärke ist und ab welchen Werten ein erhöhtes Gesundheitsrisiko besteht.

Fester Händedruck = längeres Leben

Bereits im Vorjahr hat eine in Österreich durchgeführte Überblicksarbeit gezeigt, dass ein fester Händedruck auf eine höhere Lebenserwartung hinweist.

Die Forscher Sergei Scherbov und Warren Anderson haben für ihre nun im Fachmagazin „Plos One“ veröffentlichte Meta-Analyse (Überblicksstudie) 50 andere Untersuchungen unter die Lupe genommen. Ihre Forschungen zeigten, dass die Stärke des Händedrucks offenbar mit anderen Altersfaktoren wie den geistigen Fähigkeiten oder körperlichen Beeinträchtigungen zusammenhängt.

Eine bedeutende Rolle scheint nach Scherbovs und Andersons Forschungen auch der Faktor Bildung zu spielen. 65-Jährige mit niedrigem Bildungsniveau hatten nur dieselbe Kraft beim Händedruck wie 69-jährige Frauen oder 70-jährige Männer.

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