Zunahme bei Frauen ab 65, die an Gebärmutterhalskrebs sterben

Eine aktuelle Studie von Forschern des UC Davis Comprehensive Cancer Center in Kalifornien, USA, zeigt eine alarmierende Entwicklung: Die Zahl von Frauen ab 65 Jahren, bei denen Gebärmutterhalskrebs erst im Spätstadium diagnostiziert wird und die an der Krankheit sterben, nahm zu. Und das, obwohl es weltweit Richtlinien gibt, auf Gebärmutterhalskrebs zu achten.
"Unsere Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, besser zu verstehen, warum die derzeitigen Screening-Richtlinien bei Frauen ab 65 versagen könnten", sagte die leitende Autorin der Studie, Statistikerin Julianne Cooley. "Wir müssen uns darauf konzentrieren, die Screening-Vorgeschichte älterer Frauen sowie Lücken in der Nachsorge zu ermitteln. Wir müssen nicht-invasive Testansätze für Frauen anwenden, die sich dem 65. Lebensjahr nähern oder diejenigen, die ihre Gebärmutterhalskrebsvorsorge nachholen müssen.“
Oft erst im Spätstadium erkannt
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass fast jeder fünfte zwischen 2009 und 2018 neu diagnostizierte Gebärmutterhalskrebs bei Frauen ab 65 Jahren aufgetreten ist. Mehr der älteren Frauen (71%) befanden sich bereits im Spätstadium der Krankheit als jüngere Frauen (48%), wobei die Zahl der Diagnosen im Spätstadium bis zum Alter von 79 Jahren zunahm.
Das relative Fünf-Jahres-Überleben im Spätstadium war bei Frauen ab 65 Jahren niedriger im Vergleich zu Patientinnen unter 65 Jahren. Frauen ab 80 Jahren hatten das niedrigste Überleben aller Altersgruppen.
"Unsere Studie ergab eine Verschlechterung des relativen Fünf-Jahres-Überlebens von Gebärmutterhalskrebs mit jeder zunehmenden Alterskategorie sowohl für Diagnosen im Früh- als auch im Spätstadium", sagte Mitautorin Theresa Keegan, Professorin an der Abteilung für Hämatologie und Onkologie der UC Davis.
Für die Studie wurden Daten aus dem kalifornischen Krebsregister analysiert. Untersucht wurden Daten von Frauen ab 21 Jahren, bei denen zwischen 2009 und 2018 in Kalifornien ein primärer Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert wurde. Dies sind die vergangenen zehn Jahre für die vollständige Daten verfügbar waren.
Pap-Abstrich
Zur besseren Erkennung von Gebärmutterhalskrebs hat maßgeblich der Pap-Abstrich beigetragen, der in den 1940er Jahren aufkam. Das Auftreten der Erkrankung und die dadurch bedingte Sterblichkeit sind seit der Einführung regelmäßiger Abstriche deutlich zurückgegangen. Seit 2012 haben sich die Inzidenzraten laut den Studienautoren jedoch stabilisiert, wobei die Raten von invasivem Gebärmutterhalskrebs in den letzten Jahrzehnten zugenommen haben.
Einige Gründe, die von den Studienautoren für die Zunahme von Gebärmutterhalskrebs ab 65 Jahren angegeben werden, sind, dass der Pap-Abstrich bei postmenopausalen Frauen möglicherweise nicht so genau ist wie bei Frauen vor dem Wechsel. Zudem könnten Frauen aufgrund leichter Schmerzen beim Abstrich mit zunehmendem Alter müde werden, den Test bei sich durchführen zu lassen.
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