Kann dunkle Schokolade das Diabetesrisiko senken?

Kann dunkle Schokolade das Diabetesrisiko senken?
Sowohl bei Milchschokolade als auch bei dunkler Schokolade konnten Effekte nachgewiesen werden. Warum sie bei dunkler Schokolade größer waren.

Wer dieser Tage genüsslich in einen Schokonikolo beißt, sollte lieber zu einem aus dunkler Schokolade greifen. Zumindest zeigt eine aktuelle im British Medical Journal (BMJ) veröffentlichte Studie, dass der Verzehr dunkler Schokolade mit einem geringeren Risiko für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes verbunden sein könnte.

Zwar ist unklar, ob die Schokolade selbst das geringere Diabetesrisiko verursacht und sie ist laut den Forschern auch nicht als "Wundermittel" zur Diabetes-Vorbeugung zu sehen. Dennoch zeigten auch frühere Studien einen Zusammenhang zwischen dem Konsum dunkler Schokolade und einem verringerten Risiko für bestimmte Gesundheitszustände, etwa Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Insulinresistenz. 

Die Ergebnisse der aktuellen Studie stammen aus einer Langzeitbeobachtung. Mitte der 1980er und Anfang der 1990er Jahre begannen Forscher drei Gruppen von Gesundheitsfachkräften untersuchen. Die mehr als 190.000 Teilnehmer füllten alle vier Jahre detaillierte Ernährungsfragebögen aus, in denen u.a. der Konsum von Schokolade abgefragt wurde. Ab 2006 und 2007 wurde zudem zwischen dunkler Schokolade und Milchschokolade unterschieden. 

Geringeres Risiko für Typ-2-Diabetes

Auf diese Weise sammelten sie Daten zum Gesundheitszustand der Teilnehmer über bis zu 34 Jahre. Knapp 19.000 Teilnehmer erkrankten an Typ-2-Diabetes. Nachdem die Forscher andere Aspekte ihres Lebensstils wie Bewegung, Alkoholkonsum, Rauchen, Ernährung, Alter sowie die familiäre Vorgeschichte hinsichtlich Diabetes berücksichtigt hatten, stellten sie fest, dass Menschen, die mindestens fünf Portionen Schokolade pro Woche aßen, ein um 10 Prozent geringeres Risiko dafür hatten, an Typ-2-Diabetes zu erkranken – verglichen mit jenen, die selten oder nie Schokolade aßen. Dies umfasste sowohl Milchschokolade als auch dunkle Schokolade. 

Bei jenen aber, die nur dunkle Schokolade verzehrten und zwar ebenfalls mindestens fünf Portionen pro Woche – war das Risiko für Typ-2-Diabetes um 21 Prozent geringer als bei denjenigen, die weniger als einmal pro Monat dunkle Schokolade konsumierten. 

Kakao wirkt entzündungshemmend und antioxidativ

Diese anschließende Analyse ergab auch, dass die Teilnehmer, die Milchschokolade konsumierten, nicht vor Typ-2-Diabetes geschützt waren. Tatsächlich stellten die Forscher fest, dass die Wahrscheinlichkeit einer Gewichtszunahme bei ihnen während der Studie größer war. 

Ob tatsächlich die dunkle Schokolade das Erkrankungsrisiko senkte oder ob es andere, unbekannte Faktoren sind, kann aus der Studie nicht abgeleitet werden. 

Dunkle Schokolade und Milchschokolade haben ähnliche Mengen an Kalorien, Zucker und gesättigten Fettsäuren. Dunkle Schokolade enthält allerdings mehr Kakao, was der Schlüssel zu den gesundheitlichen Vorteilen sein könnte, schreiben die Studienautoren. Einige Studien deuten darauf hin, dass Kakao Pflanzenstoffe enthält, die entzündungshemmend und antioxidativ wirken sowie zur Öffnung der Blutgefäße beitragen können.

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