Wissenschaft zum Anstoßen: Pint of Science bringt Forscher in Lokale

Beim Pint of Science Festival können Zuhörerinnen und Zuhörer mit Forschenden ins Gespräch kommen.
- Das Pint of Science Festival bringt Forschende in 20 Lokale in Österreich, um Wissenschaft in entspannter Atmosphäre zugänglich zu machen.
- Mit 58 Events und erstmals St. Pölten dabei, zeigt das Festival ein wachsendes Interesse an Wissenschaft im Alltag.
- Das Festival, das weltweit in 400 Städten stattfindet, präsentiert Forschung aus verschiedenen Disziplinen und fördert den Dialog auf Augenhöhe.
Wissenschaft und Forschung finden oft hinter verschlossenen Labortüren oder in dicken Fachpublikationen statt – weit weg vom Alltag der meisten Menschen. Genau das möchte das Festival Pint of Science ändern: In entspannter Atmosphäre, bei einem Getränk nach Wahl, können Besucherinnen und Besucher Fragen stellen, mitdiskutieren und sich einen spannenden Einblick in aktuelle Forschungsthemen holen. Dabei braucht niemand Vorwissen – nur Neugier.
58 Events, ein neues Bundesland dabei
In seiner vierten Ausgabe wächst das Festival weiter: Mit 58 Events in ganz Österreich wird heuer ein neuer Rekord erreicht. Auch St. Pölten ist erstmals mit dabei – ein deutliches Zeichen für das steigende Interesse an Wissenschaft im Alltag. Im Vorjahr konnte Pint of Science allein in Österreich über 1800 Besucherinnen und Besucher begrüßen. Tendenz: steigend.
Die Herzensangelegenheit der Veranstalter: Forscherinnen und Forscher raus aus dem Labor, rein ins Rampenlicht – und zwar im Gasthaus nebenan. „Uns ist wichtig zu zeigen, dass Wissenschaft und Forschung für uns alle relevant ist und unsere Lebensweise mitgestaltet“ erklärt Lisa Recnik, Leiterin von Pint of Science in Österreich.
An drei Abenden präsentieren Forschende ihre aktuellen Projekte auf ungewöhnlichen Bühnen – von der Bar bis zum Grätzellokal. Die Themenvielfalt reicht vom frühen Universum über geheimnisvolle Schlafphänomene bis hin zu Wissenskrisen. Auch der Klang der Sprache und sprechende Roboter stehen auf dem Programm. Das Publikum ist eingeladen, nicht nur zuzuhören, sondern sich aktiv einzubringen: Fragen stellen und mitdiskutieren ist ausdrücklich erwünscht – ganz ohne fachliches Vorwissen.
Weltweit vernetzt, lokal verankert
Was 2012 in London unter dem Namen „Meet the Scientist“ begann, ist heute ein weltweites Festival in rund 400 Städten und 24 Ländern. Die Idee stammt von den beiden Forschenden Praveen Paul und Michael Motskin, die ursprünglich Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen einen direkten Zugang zu aktuellen Forschungsergebnissen ermöglichen wollten. Aus dieser berührenden Begegnung entstand die Frage: Warum nicht die Forschung zu den Menschen bringen – dorthin, wo sie ohnehin schon sind?
Bereits ein Jahr später zogen erste Vortragende in englische Pubs ein. Mittlerweile wird das Festival jährlich weltweit im Mai veranstaltet – seit 2021 auch in Österreich.
Wissenschaft aus allen Disziplinen – einfach erklärt
Die Veranstaltungen sind thematisch gegliedert – von Neurowissenschaften und Psychologie über Technologie, Medizin, Physik bis hin zu Gesellschaftsfragen und Erdsystemforschung. Dabei geht es nicht nur um harte Fakten, sondern auch um die gesellschaftliche Relevanz von Forschung – und den Dialog auf Augenhöhe.
Details und Programm unter www.pintofscience.at
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