Michael Jacksons Dance-Move: Talent oder Trick?

(FILES) This file photo taken on April 23, 2002 shows US singer Michael Jackson performing during the Democratic National Committee (DNC) benefit concert, "A Night at the Apollo", at the world-famous Apollo Theater in New York. Sony said September 30, 2016 that it had closed its $750 million purchase of Michael Jackson's stake in a music venture behind a vast trove of hit songs.The Japanese company announced in March that it was buying the Jackson estate's 50 percent stake in Sony ATV Music Publishing, which owns the rights to several million titles. Sony in a statement said it closed on the purchase after meeting conditions including regulatory approval. / AFP PHOTO / AFP FILES / TIMOTHY A. CLARY
Neurochirurgen staunen: Sie haben einen der umstrittensten Tanzschritte des „King of Pop“ analysiert.

In den 80ern und 90ern revolutionierte Michael Jackson die Musikvideoszene: Bis dato waren diese bloß visuelle Darstellungen der Songs, die manchmal sogar von der eigentlichen Musik ablenkten. Doch dann kam der „King of Pop". Seine bereits unglaublichen Songs wurden von Spezialeffekten, professioneller Kameraführung und einer nie dagewesenen Choreographie komplementiert. In anderen Worten: Er produzierte Kurzfilme mit hohem Kostenaufwand, die sowohl seine Musik als auch die Tanzschritte unterstrichen.

Einige seiner bekanntesten Tanzschritte – wie etwa der „Moonwalk“ – schienen den Gesetzen der Erdanziehungskraft zu trotzen. Sie konnten allerdings bereits von anderen nachgemacht werden. Bei einem gewissen Manöver sieht das allerdings anders aus. 1987 führte Jackson in seinem Musikvideo „Smooth Criminal“ etwas vor, das alle in Erstaunen versetzte: Er lehnte sich auf einmal mit gestreckten Beinen ca. 45 Grad nach vorne und stand immer noch auf beiden Füßen. Selbst ausgezeichnete Tänzer mit immenser Körperspannung können allerhöchstens einen Winkel von 25 bis 30 Grad aufrechterhalten.

Kritiker, die das Ganze auf Spezialeffekte reduzierten, waren verblüfft, als Michael Jackson und seine Tänzer den Dance-Move in Live-Konzerten wiederholten. War es also doch kein Trick?

Das wollte eine Gruppe von Neurochirurgen herausfinden, die außerdem Fans von Michael Jackson waren. Sie alle sagen, dass diese Schräghaltung anatomisch gesehen unmöglich ist. Außerdem wollen sie andere Chirurgen vor einer neuen Welle an Verletzungen warnen, die entstehen, weil immer mehr Tänzer Jackson´s Beispiel folgen und neue, teilweise gefährliche Stunts ausprobieren wollen. Ihre Ergebnisse präsentierten die Forscher im Journal of Neurosurgery: Spine.

Mittlerweile ist klar: Das scheinbar Unmögliche gelang aufgrund eines Patents: Zusammen mit anderen Erfindern entwickelte Jackson einen speziellen Schuh, der einen Spalt im Absatz hatte. Auf der Bühne musste bloß zur richtigen Zeit ein kleines metallisches Objekt aus dem Boden ragen, das er geschickt in seinen Schuh einrasten ließ. Das gab ihm die zusätzliche Unterstützung, die er für sein durchdachtes Manöver brauchte.

Allerdings sollte man jetzt nicht denken, dass alles nur eine ausgeklügelte Technik war: Michael Jackson benötigte immer noch die Körperspannung eines Athleten, um diese beeindruckende Schräglage zu erreichen.

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