Diese Obstsorten können das Darmkrebsrisiko senken

Orangen in einem Einkaufswagen
Eine ausgewogene Ernährung schützt den Darm vor Tumoren. Welche Rolle bestimmte Obstsorten spielen, haben chinesische Forscher untersucht.
Es ist schon lange bekannt, dass die Ernährung Einfluss auf die Entstehung mancher Krebsarten wie etwa Darmkrebs hat. Zu viel rotes Fleisch erhöht etwa das Risiko, während Ballaststoffe, viel Obst und Gemüse dieses laut wissenschaftlichen Erkenntnissen reduziert. Zu diesem Schluss kam auch die Weltgesundheitsorganisation in einer Überblicksuntersuchung: Verarbeitete Fleischprodukte wie Geräuchertes oder Gepökeltes stuft die WHO darin als „krebserregend ein. 
 
Rotes Fleisch – also alle Fleischsorten außer Geflügel – wird als „möglicherweise krebserregend“ bezeichnet. Jetzt aber gibt es neue Erkenntnisse, mit welchen Obstsorten das Darmkrebsrisiko besonders gut reduziert werden kann.
Was ein erhöhtes Risiko durch Fleischkonsum betrifft, kamen auch andere Studien zu ähnlichen Ergebnissen, wie das Team von Medizin-transparent an der Donau-Universität Krems (www.medizin-transparent.at) zusammenfasst. Es ist tatsächlich wahrscheinlich, dass eine fleischreiche Ernährung das Risiko für Darmkrebs etwas erhöht. Das berichtet nicht nur die WHO-Analyse aus 2015, sondern auch eine aktuellere Übersichtsarbeit. Menschen, die in diesen Studien regelmäßig viel Fleisch gegessen hatten, erkrankten ein bisschen häufiger an Darmkrebs als jene mit wenig Fleisch auf dem Speisezettel.
 
Ob der Einfluss bestimmter Obstsorten auf die Reduktion des Darmkrebsrisikos größer ist als von anderen, ist allerdings unklar. Dieser Fragestellung wollten nun chinesische Forschende genauer nachgehen. 
 

Forschende fanden mehrere Obstsorten

Dafür verglichen sie bereits veröffentlichte Studien anhand mehrerer Parameter. Für ihre Metaanalyse wählten sie 24 Beobachtungsstudien aus, die in wissenschaftlichen Datenbanken, unter anderem PubMed und der unabhängigen Cochrane Library, veröffentlicht worden waren. Ihre Analyse erschien im Fachmagazin Journal of Gastroenterology.
 
Um zu untersuchen, ob der Verzehr einer bestimmten Obstsorte einen Einfluss auf das Darmkrebsrisiko hat, wurde das Darmkrebsrisiko der Studienteilnehmer-Gruppe, die die geringste Menge der jeweiligen Obstsorte konsumierte, mit der Gruppe verglichen, die die größte Menge konsumierte. 
 
Die Metaanalyse ergab, dass der Verzehr mehrerer der inkludierten Obstsorten mit einem geringeren Darmkrebsrisiko assoziiert war. Das traf auf jene Studienteilnehmer und -teilnehmerinnen zu, die viele Zitrusfrüchte, Äpfel, Wassermelonen und Kiwis konsumierten. 
 
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Die Ergebnisse im Detail

Die höchste Risikoreduktion stellten die Forschenden in jenen Gruppen fest, die einen hohen Konsum von Wassermelonen aufwiesen. Ihr Risiko reduzierte sich um 26 Prozent. Auch Äpfel weisen mit 25 Prozent ein großes Potenzial auf.  Das Risiko der Entstehung von Tumoren im Darm kann weiters durch Kiwis (13 Prozent) und Zitrusfrüchte (9 Prozent)  verringert werden.

Aufgrund ihrer Ergebnisse kommen die Wissenschafter  zum Schluss, dass der vermehrte Konsum bestimmter Obstsorten positiv auf die Vorsorge von Darmkrebs wirken kann. Verantwortlich dafür machten sie die zellschützenden Vitamine und Ballaststoffe, die die Darmflora verbessern. Sie betonen in ihrer Studie aber auch, dass einige Pflanzeninhaltsstoffe - etwa Nobiletin oder Naringenin, die in der Schale von Zitrufsfrüchten vorkommen - eine schützende Wirkung haben könnten. 

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