Mein Partner wünscht sich Rollenspiele und ich muss lachen

Silvester- und Neujahrsdekoration mit einem Zylinder und einer roten Maske.
Mein Partner möchte in unserer Beziehung Rollenspiele ausprobieren. Ich finde das spannend, mache gern mit, muss aber oft lachen. Danach ist er gekränkt. Ich möchte ihn nicht verletzen und trotzdem Spaß haben. Psychotherapeut Christian Beer gibt Rat.

Leserin Maria (30) fragt:

Mein Partner möchte in unserer Beziehung Rollenspiele ausprobieren. Ich finde das spannend, mache gern mit, muss aber oft lachen. Danach ist er gekränkt. Ich möchte ihn nicht verletzen und trotzdem Spaß haben. 

Antwort:

Dass Ihr Partner Rollenspiele vorschlägt, zeigt Lust auf Abwechslung und Fantasie. In der Biologie nennt man das Coolidge-Effekt: Neue Reize halten die Anziehung lebendig. Nehmen Sie es also als Einladung, spielerisch Neues zu entdecken. Wenn Sie dabei lachen müssen, ist das menschlich, für ihn kann es jedoch so wirken, als ob Sie seine Fantasie nicht ernst nehmen. 

Wichtig ist, klarzumachen: Es ist ein Spiel, keine Frage der Identität. Fühlen Sie sich in einer Rolle unwohl, schlagen Sie Alternativen vor und fragen Sie, was ihn an seiner Rolle reizt. So bleibt es ein Dialog statt einer Kränkung. Es lohnt sich auch, seine Fantasien im Alltag zu spiegeln. Männer erleben ihre Attraktivität oft über die „4 C“s“: Confidence (Selbstsicherheit), Capital (Ressourcen), Competence (Fähigkeit) und Courage (Mut). 

Vielleicht sucht er mehr Resonanz darauf – und Rollenspiele sind für ihn ein Weg, das auszudrücken. Mein Rat: Nehmen Sie seine Wünsche ernst, wahren Sie aber  Ihre Grenzen. Sprechen Sie aus, welche Rollen Sie reizen und welche nicht. So wird daraus ein Spiel, das verbindet statt trennt.

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