Je geringer der Verdienst umso niedriger die Impfquote

Coronavirus disease (COVID-19) vaccination campaign in Paris
Umfrage in Deutschland: Es gibt auch deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Berufsgruppen.

Wer wenig verdient, ist nach einer Umfrage für ein Forschungsinstitut der gemeinnützigen Hans-Böckler-Stiftung mit Sitz in Düsseldorf auch seltener gegen Corona geimpft. Bei der nicht-repräsentativen Erhebung hätten im Juni 49 Prozent der Befragten aus dem untersten Fünftel der Lohnverteilung angegeben, schon mindestens die erste Impfdosis erhalten zu haben. Dies teilte das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) am Mittwoch mit. Aus dem obersten Fünftel der Einkommensverteilung hätten dagegen 71 Prozent angegeben, mindestens einmal geimpft zu sein.

Laut Umfrage gibt es auch Unterschiede bei der Impfquote zwischen einzelnen Berufen. Beschäftigte aus Verkaufsberufen gaben an, nur zu 52 Prozent mindestens einmal geimpft zu sein.

Deutlich höhere Impfquoten gibt es laut Mitteilung unter den Befragten aus den medizinischen Gesundheitsberufen (81 Prozent) und dem Bereich Erziehung und Soziales (74 Prozent).

Großes Potenzial

Zwar sei unter Geringverdienenden der Anteil der Befragten, die noch ungeimpft seien und sich auch nicht impfen lassen wollten, mit neun Prozent deutlich höher als unter Besserverdienenden (4 Prozent). Gleichzeitig berge diese Gruppe aber auch das größte Potenzial beim Impffortschritt, betonte Aline Zucco vom WSI. „Wenn der Betriebsarzt während der Arbeitszeit unkompliziert eine Impfung anbietet, lassen sich dadurch viele Menschen zusätzlich erreichen.“

 

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