Ich fühle mich plötzlich zu Frauen hingezogen. Liegt das an den Wechseljahren?

Grafik von zwei Frauen die sich ansehen
Plötzlich fühlt man sich zum eigenen Geschlecht hingezogen. Liegt das an den Hormonen, oder sind es echte Gefühle? Psychotherapeut Christian Beer gibt Rat.

Leserin Karoline A. (51) fragt: 

Ich bin seit fünf Jahren geschieden und habe zwei erwachsene Kinder. In letzter Zeit merke ich, dass ich mich zunehmend zu Frauen hingezogen fühle, obwohl ich bisher nur Beziehungen mit Männern hatte. Ich bin mir unsicher, wie ich damit umgehen soll, und habe ein bisschen Angst vor den Reaktionen meines Umfelds – besonders vor Familie, Kindern und Freunden. 
Liegt meine Verwirrung vielleicht an den Wechseljahren? Wie kann ich herausfinden, was ich wirklich will?  

Antwort:

Ihre Offenheit zeigt Bereitschaft zur Reflexion. Die Wechseljahre können durch sinkende Östrogenwerte Stimmungsschwankungen auslösen, wie Studien bei 40 Prozent der Frauen zeigen. Weibliche Sexualität ist fluide, und 10–15 Prozent der Frauen ab 40 entwickeln eine Anziehung zu Frauen, oft durch gestiegene Sichtbarkeit queerer Modelle. Gleichgeschlechtliche Beziehungen bieten 20 Prozent weniger Konflikte und höhere Zufriedenheit. Der heterosexuelle Singlemarkt ist oft von Konkurrenzdruck geprägt. 2025 unterstützen 80 Prozent in Städten queere Lebensweisen. Selbstreflexion oder anonyme Gespräche können Klarheit schaffen. Ihre Gefühle sind Teil Ihrer natürlichen Entwicklung.

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