Eine Alpenüberquerung für eine gesündere Männerpsyche

Das Bild zeigt den Unternehmer Ferdinand Schönburg-Hartenstein in den Alpen, er will auf das Thema mentale Gesundheit bei Männern aufmerksam machen.
Der Unternehmer Ferdinand Schönburg-Hartenstein setzt sich für die psychische Gesundheit von Männern ein und startete eine Spendenkampagne.

Burn-out, Depression, Suizidgedanken: "Wenn Männer leiden, geschieht das oft leise und im Verborgenen", sagt Ferdinand Schönburg-Hartenstein. Der Familienvater, Unternehmer und Start-up-Gründer will das ändern und Bewusstsein für das oft verdrängte Thema schaffen. Dazu soll sein Projekt "Alpenüberquerung 4 Mental Health" und eine Spendenkampagne für die Organisation MOVEMBER beitragen.

"Wir haben heute immer noch ein Mannbild, das vorgibt, dass wir stark sein müssen, dass wir funktionieren müssen, dass wir strukturiert sein müssen, und da ist sehr wenig Platz für Gefühle wie Angst, Hilfsbedürftigkeit. Und dadurch entsteht das Problem, dass wir heute im 21. Jahrhundert noch immer Scham empfinden, über Hilfsbedürftigkeit zu sprechen, gerade im psychischen Bereich", berichtete Schönburg im KURIER Talk auf kurier.tv:

Zum ausführlichen KURIER Talk mit Ferdinand Schönburg-Hartenstein

Die Alpenüberquerung von Gmund am Tegernsee nach Sterzing in Südtirol dauerte sieben Tage, Schönburg legte 140 Kilometer und knapp 5.000 Höhenmeter zurück. In zahlreichen Gesprächen auf der Route machte er auf die Problematik aufmerksam und stieß dabei auf große Resonanz: Vielfach sagten seine Gesprächspartner, selbst Männer in ihrem Umfeld zu kennen, die von psychischen Problemen betroffen sind, aber keine Hilfe in Anspruch nehmen. 

Bereits in den ersten Tagen erhielt er auch 40 Rückmeldungen auf Instagram nur zwei von Männern geschrieben, alle anderen von Frauen: "Auch sie berichteten von Männern, die still leiden."

Mit der Alpenüberquerung ist das Projekt von Schönburg-Hartenstein aber noch nicht abgeschlossen: Sein Ziel ist, 100.000 Euro an Spenden für die Organisation MOVEMBER zu sammeln, die sich weltweit nicht nur für die Vorsorge von Prostata- und Hodenkrebs einsetzt, sondern auch für die psychische Gesundheit von Männern. 

Auf Instagram dokumentierte Schönburg-Hartenstein die Erfahrungen auf seiner Alpenüberquerung und informiert auch regelmäßig über das Thema Psyche und Männergesundheit. 

"Wir haben das Riesenproblem, dass wir als Mann immer noch so erzogen worden sind, dass wir nicht über Gefühle sprechen, dass Gefühle Schwäche sind, dass man Schwäche nicht zeigen darf, wenn man eben stark strukturiert funktionieren muss", sagt er. Das habe sich nicht nicht geändert. "Und deswegen möchte ich aufzeigen, dass es essentiell ist, dass man über Probleme und Traumata spricht, und das so schnell wie möglich."

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