Fast Food beeinflusst Gehirnaktivität

Fetter ungesunder Burger
Bereits wenige Tage ungesunder Ernährung reichen aus, um messbare Schäden an der Gesundheit zu verursachen. Obwohl das Gewicht konstant blieb, veränderte sich die Gehirnaktivität.

Ein Forschungsteam der Universität Tübingen und sowie eines des Helmholtz-Zentrums München untersuchte die Auswirkungen von Junk Food auf gesunde junge Männer. Das Ergebnis: Schon nach fünf Tagen fettreicher, stark verarbeiteter Kost zeigten sich deutliche Veränderungen in der Gehirnaktivität – Muster, die sonst bei Patientinnen und Patienten mit Adipositas zu beobachten sind.

Gehirn reagiert schnell – und nachhaltig

„Ich hätte nicht erwartet, dass der Effekt bei gesunden Menschen so deutlich ausfällt“, erklärt Studienleiterin und Neurowissenschaftlerin Stephanie Kullmann in der Fachzeitschrift Nature metabolism. Obwohl Gewicht und Körperzusammensetzung der Teilnehmenden unverändert blieben, veränderten sich die Insulinreaktionen im Gehirn.

Hintergrund ist ein Mechanismus, bei dem eine kurzfristige übermäßige Aufnahme süßer und fettiger Lebensmittel zu einer Fettansammlung in der Leber führt. Diese beeinträchtigt die Wirkung des Hormons Insulin im Gehirn – ein zentraler Regulator für Appetit und Stoffwechsel. Die Veränderungen der Insulinantwort blieben auch nach der Rückkehr zu einer normalen Ernährung bestehen. Die Folge: Ein erhöhtes Risiko für Übergewicht sowie damit verbundene Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Leiden und Krebs.

In einer Folgestudie sollen nun auch Frauen untersucht werden, um geschlechtsspezifische Unterschiede zu erfassen.

Auch„Cheat Days“ zeigen Auswirkung 

Auch der schnelle Snack zwischendurch lässt das Immunsystem leiden: Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) konnten zeigen, dass bereits ein einzelner Tag mit fettreicher und ballaststoffarmer Kost die körpereigene Abwehr deutlich schwächt.

In der im Fachjournal Nature Immunology veröffentlichten Studie wurde zunächst an Mäusen und später an sechs menschlichen Probanden getestet, wie sich eine kurzfristige Ernährungsumstellung auswirkt. Nach fünf Tagen gesunder, ballaststoffreicher Kost folgte eine ebenso lange Phase mit fettreichem Junk Food. Das Ergebnis: Die Funktion wichtiger Immunzellen war deutlich eingeschränkt, die Infektanfälligkeit erhöht.

Die gute Nachricht: Die negativen Effekte waren reversibel. Nach Rückkehr zu ballaststoffreicher Ernährung normalisierten sich die Immunreaktionen. „Das Immunsystem reagiert unmittelbar auf das, was wir essen“, so Studienleiter Nicola Gagliani. 

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