Die Liebe ist oft ein seltsames Spiel. Dieses Mal antwortet Therapeutin Ursula Neubauer auf konkrete Fragen – von Kennenlernphasen über Beziehungskrisen bis hin zu Trennungen und Liebeskummer.
06.01.25, 05:00
Leserin Marianne K. (36) fragt:
Eigentlich wollte er nur eine Website auf dem Handy öffnen um ein Lokal zu suchen, ich saß neben ihm. Da sah ich, dass er zuvor auf einer Pornoseite war, die Videos waren eindeutig. Sofort wischte er es weg, ich tat so, als hätte ich es nicht bemerkt. Aber es quält mich. Bin ich so schlecht im Bett? Und ist der Betrug mit einer ,echten‘ Frau nicht mehr weit?
Es tut mir leid zu hören, dass dieser Moment so viele Selbstzweifel ausgelöst hat. Leider geht es Ihnen da wie vielen Frauen, deren Partner pornografische Videos konsumiert. Eine Untersuchung zeigt, dass 42 Prozent der Frauen, deren Partner das tut, Verunsicherung erleben, 39 Prozent sprechen von negativen Folgen für die Beziehung. Daher würde es sich für Sie lohnen, das Thema anzusprechen, auch wenn es Ihnen unangenehm ist.
Wie stufen Sie Ihr aktuelles Sexualleben ein? Sind Sie zufrieden? Eine offene Kommunikation könnte Sie auch zu einer offenen Kommunikation über Ihre sexuellen Wünsche führen. Das heißt nicht, dass Sie diese zur Gänze gegenseitig erfüllen müssen. Zu Gunsten eines guten Miteinanders gehört auch, Grenzen zu akzeptieren, auf etwas zu verzichten. Diesen Verzicht – etwa den auf Porno-Videos – könnten Sie beide dann als Leistung würdigen.
Aus allen Zuschriften wählt die Redaktion drei Fragen aus, die "Dr. Leben" in der nächsten Ausgabe beantwortet. Wir bitten um Verständnis, dass darüber hinaus keine Zuschriften beantwortet werden können. Die Daten bleiben im KURIER und werden nicht an Dritte weitergegeben.
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