Covid-Prognose: Mehr Hospitalisierungen durch Omikron ab 6. Jänner

Krankenhausbett in Wien
Laut Experten schlägt Omikron immer mehr durch. Wien wird besonders betroffen sein.
Omikron wird in den kommenden Tagen immer stärker auf das Corona-Infektionsgeschehen in Österreich durchschlagen. Davon geht das Covid-Prognosekonsortium in seiner am Mittwoch veröffentlichten jüngsten Vorschau aus.
 
Von dem aufgrund der deutlich höheren Verbreitungsgeschwindigkeit der Omikrom-Variante deutlichen Anstieg der Fälle wird als erstes Bundesland Wien besonders betroffen sein. Im Jänner rechnen die Experten auch wieder mit einem Anstieg der Hospitalisierungen.

Laut Konsortium ist mit einem Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz zu rechnen. Diese wird am Mittwoch österreichweit bei 174 Fällen pro 100.000 Einwohner bis zum letzten von der Prognose umfassten Tag am 5. Jänner bestenfalls bei 226, schlechtestenfalls bei 373 Fällen liegen. In Wien wird sie zwischen 447 und 736 liegen. Die beste Prognose gibt es für die Steiermark mit einer Inzidenz zwischen 116 und 192 am 5. Jänner.

Der Sieben-Tages-Schnitt der Neuinfektionen liegt dem Konsortium zufolge österreichweit zwischen 2.890 und 4.758. Am Mittwoch war er bei 2.220. Wien, das am Mittwoch 912 neue Infektionen einmeldete, muss in einer Woche mit 1.226 bis 2.020 Neuinfektionen rechnen.

Spitalsaufenthalte kräftig ansteigen

Mit einer gewissen Verzögerung dürfte die durch Omikron bedingte fünfte Welle auch auf die Hospitalisierungen durchschlagen. Für den letzten Prognosetag am 12. Jänner erwartet das Konsortium 639 bis 1.252 Patienten auf Normalstationen. Die Zahl der Covid-Patienten auf Intensivstationen sollte auch im schlechtesten Fall mit 276 deutlich niedriger als heute liegen.

Aus der Prognose ist aber ersichtlich, dass die Zahl der Spitalspatienten in den kommenden Tagen zunächst weiter zurückgehen, ab 6. Jänner etwa wieder - und dann kräftig - ansteigen sollte.

Belagsprognose niedriger als bei früheren Wellen

Das Konsortium wies aber auch darauf hin, dass seine Belagsprognose aufgrund der reduzierten Virulenz der Omikron-Variante niedriger ausfällt als in früheren Wellen.

Umgekehrt gibt es aber auch eine auffallend hohe Schwankungsbreite in den Prognosen. Dies erklärte das Konsortium so: "Es bestehen jedoch noch erhebliche Unsicherheiten bezüglich des Ausmaßes der Reduktion der Virulenz der Omikron-Variante, weswegen insbesondere die Belagsprognose mit Vorsicht zu interpretieren ist."

Auch bei der Fallprognose gibt es laut Konsortium limitierende Faktoren: So wird die Prävalenz der Omikron-Variante österreichweit auf 22 Prozent geschätzt. Diese Werte würden sich aber primär auf PCR-Vortestungen beziehen, die derzeit rund 41 Prozent aller PCR-Tests ausmachen. Allerdings variiere der Anteil der vorsequenzierten PCR-Tests sehr stark zwischen den Bundesländern, was zu großer Unsicherheit der Einschätzung der regionalen Prävalenz führe.

R-Zahl von Omikron bei 1,8

Die effektive Reproduktionszahl der Omikron-Variante schätzt das Konsortium derzeit auf 1,8. Das bedeutet, dass jeder mit Omikron Infizierte fast zwei weitere Menschen ansteckt.

Nicht zuletzt: Prognosen der Vorwoche, dass im Jänner mit mehr als 15.000 Neuinfektionen zu rechnen ist und der bisherige Höchststand der täglichen Neuinfektionen im Jänner überschritten wird, hielt das Konsortium aufrecht. Das serielle Intervall für Omikron betrage derzeit drei Tage.

Das serielle Intervall meint die Zeit vom Beginn der Erkrankung einer Person bis zum Beginn der Erkrankung einer weiteren von ihr infizierten Person in einer Infektionskette. Früher beschriebene Szenarien würden aufrecht bleiben.

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