Corona: Shanghai verschärft strenge Corona-Beschränkungen

Corona: Shanghai verschärft strenge Corona-Beschränkungen
Der Virusausbruch soll bis Ende Mai in den Griff bekommen werden. Dafür wird sogar die wichtige Uni-Aufnahmeprüfung verschoben.

Die chinesische Millionenmetropole Shanghai verschärft Insidern zufolge ihre bereits strengen Corona-Beschränkungen. Damit soll der Virusausbruch bis Ende des Monats in den Griff bekommen werden, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen. Auch wenn die Neuansteckungen zuletzt gesunken seien, sollten die Restriktionen bis Ende Mai in Kraft bleiben, um einen erneuten Ausbruch zu verhindern.

Schneller in Quarantänezentren verlegt

Aus Berichten von Einwohnern in verschiedenen Bezirken und Beiträgen in den sozialen Medien ging hervor, dass die 25-Millionen-Einwohner-Stadt Kontaktpersonen von Corona-Positiven schneller und in größerem Maße in Quarantänezentren verlegen will. Mehrere Personen berichteten, sie sollten trotz negativer Tests in diese Einrichtungen ziehen, weil in ihren Häusern Menschen positiv getestet worden waren.

Anderen Mietern wurde von ihren Hausverwaltungen mitgeteilt, sie dürften sich für eine Woche nicht über ihre Haustür oder ihre Wohnanlage hinaus bewegen und keine Lieferungen entgegennehmen. So sollen die Fälle auf Gemeindeebene auf null sinken. Die Stadtregierung gab zunächst keine Stellungnahme ab.

Uni-Aufnahmeprüfung verschoben

Vor dem Hintergrund des andauernden Corona-Lockdowns wurde die alljährliche Uni-Aufnahmeprüfung in Shanghai um einen Monat verschoben. Wie Vize-Bürgermeister Chen Qun auf einer Pressekonferenz am Samstag bekannt gab, sollen über 50.000 junge Leute den dreitägigen Testmarathon Anfang Juli absolvieren. Der sogenannte "Gaokao" gilt als wichtigste Prüfung im Leben eines jeden Chinesen, da sie maßgeblich über den beruflichen Werdegang bestimmt.

Die Ankündigung hat die Hoffnung auf eine baldige Normalisierung des Alltags in Chinas wichtigster Wirtschaftsmetropole zunichtegemacht. Zwar haben die Behörden in Shanghai seit über einer Woche bereits fallende Infektionszahlen verzeichnen können, doch gleichzeitig warnte die Regierung zuletzt vor verfrühter Nachlässigkeit beim Kampf gegen das Virus.

China verfolgt nach wie vor eine strikte Null-Covid-Strategie, die mit Omikron auf eine harte Probe gestellt wird. Der Lockdown in Shanghai hält seit über sechs Wochen an. Auch wenn mittlerweile die strengen Ausgangssperren für Teile der Bewohner gelockert wurden, sind dort nach wie vor mehrere Millionen Menschen in ihren Wohnungen eingesperrt.

Zuletzt wurden in Peking ebenfalls einzelne Wohnsiedlungen und U-Bahn-Stationen aufgrund steigender Infektionszahlen abgeriegelt. Zudem führt die Hauptstadt tägliche Massentests durch. Obwohl deutliche Kritik an den strengen Maßnahmen laut wurde, hatte die chinesische Regierung zuletzt klargestellt, dass sie an ihrer Null-Corona-Politik festhalten werde.

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