Corona-Impfung: Slowakei spritzt ab 7. Juni Sputnik-V

Corona-Impfung: Slowakei spritzt ab 7. Juni Sputnik-V
Obwohl die Europäische Arzneimittelbehörde noch keine Zulassung erteilt hat, will Österreichs Nachbar das Vakzin aus Russland einsetzen.

Monatelange Debatten gingen der Entscheidung voran: Jetzt hat die Slowakei eine begrenzte Freigabe für den Impfstoff Sputnik V erteilt. Nach Ungarn wird das Land nun das zweite EU-Mitglied, welches das russische Produkt noch von der Europäischen Arzneimittelagentur EMA zulässt.

Viele Bürger wollen den russischen Impfstoff

Die Nachrichtenagentur TASR zitierte die von der Vier-Parteien-Koalition in ihrem Beschluss festgehaltene Begründung: „Es gibt noch immer eine nicht zu vernachlässigende Zahl an Bürgern, die erklären, dass sie sich nur mit Sputnik V impfen lassen wollen.“

Das dürfe man nicht ignorieren, wenn man eine ausreichende Durchimpfung der Bevölkerung erreichen wolle, so das Argument der Regierung. Gesundheitsminister Vladimir Lengvarsky erhielt vom Kabinett den formellen Auftrag, den Impfbeginn bis 7. Juni sicherzustellen.

Komplette Dokumentation fehlt nach wie vor

Noch am Dienstag hatte Lengvarsky bemängelt, dass Russland noch immer nicht die komplette Dokumentation geliefert habe, die zur endgültigen Beurteilung notwendig sei. Die Slowakei solle sich daher an die Empfehlungen der EMA halten und den Impfstoff erst nach einer EU-Zulassung einsetzen. Der liberale Wirtschaftsminister Richard Sulik räumte im TV-Nachrichtensender TA3 ein, dass nicht alle Minister mit der Mehrheitsentscheidung des Kabinetts einverstanden gewesen seien.

200.000 sind eingelagert

Schon Anfang März hatte die Slowakei aus Russland 200.000 Dosen des Impfstoffs erhalten, setzte ihn aber wegen der fehlenden Zulassung bisher nicht ein.

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