Corona: Österreicher sehen zunehmende Angst und Vereinsamung

Für Betroffene ist Stresskopfweh eine Bürde, die sie einige Stunden, häufiger aber mehrere Tage oder Wochen ertragen müssen. Die Corona-Krise führt dazu, dass immer mehr Menschen darunter leiden.
Drei von vier Befragten orteten bei Umfrage zunehmende Kontroll-Tendenzen durch den Staat.

Der Optimismus der Österreicher, wie er beim ersten Lockdown im Frühling noch vorhanden war, scheint dahin: Bei einer Online-Umfrage der Makam Research GmbH unter 622 Österreichern ab 20 Jahren sahen gleich acht von zehn Befragten eine zunehmende Angst in der Bevölkerung und eine Vereinsamung der Menschen. Drei Viertel befürchteten die Zunahme an psychischen Erkrankungen.

Drei von vier orteten durch Corona eine steigende Tendenz zur Kontrolle der Menschen durch den Staat, 73 Prozent fühlten sich und ihre Mitmenschen zunehmend in ihrer eigenen Freiheit eingeschränkt. "Jeder Zweite erkennt als Begleiteffekt von Corona einen steigenden Egoismus der Menschen", hieß es in einer Aussendung von Makam.

Weder dankbar, noch achtsam

Im Frühling gab es noch die Hoffnung, dass eine Krise auch Positives bewirken kann. "Mit den Erfahrungen der vergangenen neun Monate ist dieser Hoffnungsschimmer im Zuge des zweiten harten Lockdowns im Herbst deutlich verblasst", so Makam. Glaubten vor acht Monaten etwa noch drei Viertel der Österreicher, dass nach der Krise eine verstärkte Dankbarkeit für das, was wir haben, bestehen wird, dachte dies aktuell nur noch jeder Dritte. Noch stärker ist der Rückgang bei jenen, die eine verstärkte Achtsamkeit der Menschen in Bezug auf Andere erwarteten. Hier sank die Zahl von 70 Prozent auf nur mehr ein Viertel.

Pessimistisch

Auch die Annahme, dass durch den Lockdown ein verstärkter Fokus der Menschen auf den Einkauf regionaler Produkte sowie Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein entsteht, ist drastisch gesunken. Damit korrelierte auch eine Abnahme an Wertschätzung für die Schönheit der Natur von 70 auf knapp 50 Prozent.

Die gedämpfte Stimmung während des zweiten harten Lockdowns unterstrich auch, dass die Befragten nicht mehr glaubten, dass die Menschen durch Krisen widerstandsfähiger werden. Im März war noch mehr als die Hälfte der Österreicher dieser Meinung, bei der aktuellen Umfrage erkannten nur mehr 18 Prozent eine zunehmende Resilienz.

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