Corona: EMA empfiehlt Zulassung für Impfstoff von Moderna

Corona: EMA empfiehlt Zulassung für Impfstoff von Moderna
Für Anschober ist das eine "gute Nachricht". Von der Leyen will "schnell an Zulassung arbeiten".

Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hat am Mittwoch die Zulassung des mRNA-Impfstoffes der US-Firma  Moderna empfohlen. Die Zustimmung der EU-Kommission gilt als Formsache. In den USA, Israel und Kanada ist der Impfstoff bereits zugelassen.

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat die EMA-Empfehlung mittlerweile begrüßt. „Gute Nachrichten für unsere Bemühungen, mehr Covid-19-Impfstoff zu den Europäern zu bringen“, schrieb sie am Mittwoch auf Twitter. Die EU-Kommission arbeite nun mit voller Geschwindigkeit daran, das Mittel zu genehmigen und in der EU verfügbar zu machen. Es wäre der zweite Corona-Impfstoff, der in der EU gespritzt werden darf.

Gute Nachricht

Als eine gute Nachricht für die EU und für Österreich, bezeichnete dies Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne): „Unsere Prognosen sind ein weiteres Mal erfüllt“, meinte am Mittwoch. Nun erwarte er die Marktzulassung für AstraZeneca als dritten wichtigen Impfstoff im Februar. „Damit kann unsere Impfstrategie wie geplant Schritt für Schritt umgesetzt werden.“

Die Vorbereitung der Alten- und Pflegeheime und der Logistik für diese größte Impfkampagne Österreichs sei eine Herausforderung. Viele Betroffene mit schweren Mobilitätseinschränkungen, manche mit Demenzerkrankungen, das teilweise erforderliche Einholen von Zustimmungserklärungen, Fragen von möglichen leichten Nebenwirkungen - viele dieser Punkte machten es laut dem Ressortchef erforderlich, zu Beginn eine kurze Pilotphase zu verwirklichen, in der Tausende Impfungen durchgeführt wurden.
Die ersten Erfahrungen wären positiv, weshalb man in einer zweiten Phase über 21.000 Impfungen bis diesen Sonntag vorziehen könne.

50.000 in der kommenden Woche

Für die kommende Woche ist laut Anschober bereits jetzt die Auslieferung von 53.745 Dosen fixiert, ab Dienstag wird gleichzeitig parallel flächendeckend in ganz Österreich in Altersheimen und Covid-Stationen geimpft. Ab diesem Anlaufen des umfassenden Logistikkonzeptes können und werden alle gelieferten Impfdosen raschestmöglich auch verimpft.

Die Präparate von Moderna und BioNTech/Pfizer sind beide mRNA-Impfstoffe und in Wirkung und Aufbau nahezu identisch. Der Körper bekommt die Bauanleitung für ein Protein der Hülle des SARS-CoV-2-Virus injiziert. Dabei handelt es sich um genetisches Material, „Boten-RNA“, die in den Zellen abgelesen wird und die Bildung des Proteins anregt. Der Körper erkennt dieses als fremd und produziert Abwehrstoffe.

160 Millionen Dosen

Die EU hat mit Moderna einen Vertrag über 160 Millionen Dosen abgeschlossen. Österreich soll bis Jahresende 3,1 Millionen Dosen erhalten, 200.000 davon im Februar, für das zweite 690.000. Insgesamt für das erste Halbjahr also 890.000 Dosen. Damit sei man nach den beiden Genehmigungen bei der verbindlichen Lieferung von 927.000 Dosen durch BioNtech und 200.000 von Moderna im ersten Quartal.

Auch wenn sie sehr ähnlich sind, gibt es zwischen beiden Präparaten kleine Unterschiede:

  • Der Moderna-Impfstoff ist zugelassen für Personen ab 18, BioNTech ab 16.
  • Der Moderna-Impfstoff zeigte eine Wirksamkeit von 94,5 % (BioNTech: 95%).
  • Bei Probanden über 65 Jahre war die Schutzrate bei Moderna etwas niedriger (86,4%) als bei BioNTech/Pfizer (94,7%)
  • Impfreaktionen und vorübergehende Nebenwirkungen (z.B. Schmerzen an der Einstichstelle, Fieber, Kopfschmerzen) sind bei Moderna häufiger.
  • Der vorgesehene Impfabstand beträgt bei Moderna 28, bei Pfizer 21 Tage.
  • Der Moderna-Impfstoff kann bei minus 20  Grad gelagert werden, BioNTech benötigt minus 70 Grad.

 

 

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