Brust bis Prostata: Krebs-Untersuchungen jetzt nachzuholen

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen
Durch den Lockdown kam es zu weniger Mammografien und Früherkennung von Brustkrebs.

Weniger Mammografien zur Früherkennung von Brustkrebs – aber uneingeschränkte Therapie für betroffene Patientinnen: So lassen sich die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zusammenfassen. „Chemotherapien und notwendige Behandlungen liefen unverändert weiter“, zog Gynäkologe Christian Singer, Leiter des Brustgesundheitszentrums an der MedUni Wien/AKH, am Dienstag Bilanz. Mit anderen Experten appellierte er, aufgeschobene Untersuchungen jetzt nachzuholen.

Um 40 Prozent weniger Mammakarzinome wurden zwischen März und Mai 2020 im Vergleich zum Vorjahr diagnostiziert. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie der Uni Innsbruck an den 18 heimischen Brustkrebszentren. Dazu kommt, dass das automatische Einladungssystem des Brustkrebs-Screeningprogramms der Sozialversicherung im März und April ausgesetzt wurde. Die Folge: 80 Prozent Rückgang bei Mammografien.

Im Lockdown habe man sich „auf die nötigen Maßnahmen fokussiert und Abläufe angepasst“, berichtet Singer. Auch Operationen fanden statt, betonte der plastische Chirurg Rupert Koller. „Jede Brustkrebspatientin wurde behandelt. Wir haben auch am 1. April, dem Tag mit den bis dahin meisten Neuinfektionen, ein beidseitiges Mammakarzinom operiert und eine Brustrekonstruktion bei der Patientin durchgeführt.“

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