Wann und wie Berührungen helfen können

Ein Mädchen umarmt eine Frau.
Deutsche Studie zeigt: Häufige Berührungen sind besonders förderlich, müssen aber gar nicht lange dauern.

Meist sind Berührungen Ausdruck von Zuneigung und Trost – und sie verbessern das Wohlbefinden des Gegenübers, wie Untersuchungen zeigen. Deutsche Forschende der Ruhr-Universität Bochum werteten 130 internationale Studien aus und belegten, dass sowohl Erwachsene als auch Kleinkinder von Berührungen profitieren. Voraussetzung für positive Effekte ist, dass die Berührung gewünscht ist. "Bei Säuglingen ist es dabei von Bedeutung, dass es die Eltern sind, die diese Berührungen ausführen, ihre Berührung wirkt besser als die von Pflegepersonen", berichtet Studienautorin Helena Hartmann. "Bei Erwachsenen zeigen sich keine Unterschiede zwischen bekannten Personen und professionellem Personal."

Berührung ist laut der Analyse vor allem geeignet, um Schmerz, Depression und Angst zu lindern – sie nahmen durch Berührung signifikant ab, die mentale Verfassung besserte sich. Auch auf Herz-Kreislauf-Faktoren wie Blutdruck und Herzfrequenz wirkten sich Berührungen positiv aus, hatten aber einen geringeren Effekt. 

Auch Stofftiere und Kissen erfüllen den Zweck, allerdings mit geringeren Effekten

Die Dauer der Berührung verstärkte den Effekt nicht wesentlich. In den einbezogenen Studien lag die Dauer im Schnitt bei 20 Minuten. „Es gilt nicht, je länger die Berührung, desto besser. Es muss keine teure, lange Massage sein, auch eine kurze Umarmung zeigt eine positive Wirkung“, wird Studienautor Julian Packheiser in einer Aussendung zitiert. Als günstiger erwiesen sich kürzere, aber häufigere Berührungen.

Überraschendes Ergebnis der Studie: Auch die Berührung durch Roboter, Stofftiere, Umarmungskissen und andere Objekte zeigten messbare positive Effekte. Diese waren allerdings hinsichtlich der Verbesserung der mentalen Verfassung geringer als bei der Berührung durch Menschen. 

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