Nervenzellen kommunizieren wie Freunde bei Facebook

Zwei stilisierte Köpfe, zwischen denen Energie ausgetauscht wird.
Forschen entschlüsselten, wie starke Verbindungen entstehen.

Soziale Netzwerke sind unserem Gehirn nicht unähnlich. Ob Freunde oder Neuronen - die stärksten Bindungen bestehen immer zwischen wenigen. Diese sind jedoch am engsten miteinander verbunden.

Für ihre Studie wollten Forscher der Universität Basel die Regeln herausfinden, wie sich Nervenzellen zu komplexen Netzwerken mit Millionen anderer Nervenzellen verbinden. Denn nicht alle Nervenzellen und ihre synaptischen Verbindungen sind gleich. Der Großteil steht nur in loser Verbindung. Für ihre nun in Nature veröffentlichten Studie untersuchten die Forscher um Thomas Mrsic-Flogel ein bestimmtes Gebiet der Hirnrinde, das Informationen aus dem Auge empfängt und zur visuellen Wahrnehmung dient.

Mit hochauflösenden Bildgebungsverfahren und elektrischen Messungen stellten die Forscher fest, dass Verbindungen zwischen benachbarten Neuronen wie ein soziales Netzwerk organisiert sind. Auch dort sind wir mit vielen Menschen verbunden, den meisten Kontakt haben wir aber mit Gleichgesinnten. Dieser Kreis der engen Freunde ist in der Regel auch kleiner.

Nutzen der schwachen Verbindungen

Doch auch die schwachen Verbindungen haben ihren Nutzen, betonen die Forscher. Sie vermuten, dass sie für Lernprozesse wichtig sind und die Plastizität des Gehirns gewährleisten sollen. Wenn Neuronen nämlich ihr Verhalten ändern - also etwas lernen - müssen, stehen die bisher schwachen Verbindungen bereits zum Ausbau zu stärkeren bereit.

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