Forscher Penninger bleibt in Österreich

Ein Mann steht in einem Labor neben einer Zentrifuge.
Akademie bestätigt erste Informationen von Wissenschaftsminister Mitterlehner.

Der Direktor des Instituts für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), Josef Penninger, bleibt in Österreich - wie der KURIER bereits Ende April berichtet hat. Das hat Vizekanzler und Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) in seiner Rede am ÖVP-Bundesparteitag erklärt und sich darüber sehr erfreut gezeigt. Der Genetiker hatte zuvor mit einem Wechsel nach Deutschland geliebäugelt.

Mitterlehner zitierte aus einer SMS Penningers: „Ich bleibe da, ich vertraue auf diesen Standort.“ Diese Nachricht habe er kurz vor seiner Heimfahrt nach dem Bundesparteitag in der Nacht auf Mittwoch gelesen.

Bestätigung durch die Akademie

In der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) bestätigte man dies auf Anfrage der APA: Der Genetiker Josef Penninger habe der ÖAW am Mittwoch am frühen Nachmittag mitgeteilt, dass er am Institut für Molekulare Biotechnologie bleibe. Er habe eine Kopie eines Mails an seine Mitarbeiter weitergeleitet, dass er sich entschieden habe, in Wien zu bleiben, weil er nicht Administrator werden wolle.

Penninger war der Direktorsposten am Berliner Max-Delbrück-Centrum (MDC) für Molekulare Medizin angeboten worden. In Interviews hatte er zuletzt nach Aufbruchsjahren eine Stagnation der Forschung in Österreich geortet. Die ÖAW kündigte Abwehrverhandlungen an, Mitterlehner stellte laut Medienberichten gemeinsam mit der Stadt Wien zusätzlich mehr als 20 Mio. Euro in den nächsten Jahren für das IMBA in Aussicht.

Anton Zeilinger: "Freuen uns sehr"

"Wir freuen uns sehr, dass sich Josef Penninger entschieden hat, weiterhin am Institut für Molekulare Biotechnologie - IMBA GmbH der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) tätig zu sein", so Anton Zeilinger, Präsident der ÖAW.

"Nachdem J. Penninger das attraktive Angebot, die Leitung des Max-Delbrück-Centrums (MDC) in Berlin zu übernehmen, der ÖAW vorgelegt hatte, wurden umgehend Abwehrverhandlungen mit ihm aufgenommen", heißt es in einer Aussendung der ÖAW: "In diesen sehr konstruktiven Gesprächen wurde rasch klar, dass die standortbezogenen Rahmenbedingungen und wissenschaftlichen Möglichkeiten am IMBA und auch für J. Penninger persönlich hervorragend sind."

Und weiter: "Entscheidend war, dass J. Penninger, der sich selbst in allererster Linie als Wissenschaftler und nicht als Wissenschaftsmanager sieht, am IMBA weiterhin auf international kompetitivem Niveau Grundlagenforschung in den Lebenswissenschaften betreiben kann."

Häupl: "Signal für Wissenschaftsstandort"

"Ich habe die Nachricht, dass der Direktor des Instituts für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), Josef Penninger, weiter in Wien bleiben wird, mit großer Freude vernommen. Das ist ein wichtiges Signal für den Wissenschaftsstandort Wien!", erklärte Wiens Bürgermeister Michael Häupl.

Penninger leitet das Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der ÖAW seit 2002. Der Oberösterreicher wechselte nach einem Medizinstudium in Innsbruck an das Ontario Cancer Institute in Kanada. In der wissenschaftlichen Szene wurde er speziell durch die Klärung der Funktionen des körpereigenen Proteins RANKL in Gesundheit und Krankheit (z.B. Osteoporose) bekannt.

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