Forscher erstellten eine Landkarte der letzten Urwälder Europas

Eines der letzten Überbleibsel eiszeitlicher Urwälder steht im niederösterreichischen Dürrenstein.
Sie untersuchten eine Fläche von mehr als 1,4 Millionen Hektar in 34 Ländern.

Forscher der Humboldt-Universität Berlin haben eine Landkarte der letzten Urwälder Europas erarbeitet. Darin sind mehr als 1,4 Millionen Hektar solcher Wälder in 34 Ländern erfasst, wie die Universität am Freitag mitteilte. Es handelt sich um Wälder, in denen der menschliche Einfluss sehr gering ist und wo ökologische Prozesse noch weitestgehend natürlich ablaufen.

Die Karte zeigt demnach, dass Urwälder in Europa nur noch in entlegenen Regionen zu finden sind und zumeist nur sehr kleine Flächen bedecken. Auch wenn 89 Prozent der identifizierten Urwälder in Schutzgebieten liegen, sind sie den Forschern zufolge trotzdem bedroht.

Illegale Abholzung der Urwälder

"Viele Wälder von hohem Naturschutzwert in den Karpaten Rumäniens oder auch auf dem Balkan werden momentan abgeholzt", erklärte Koautor Miroslav Svoboda. Der Bedarf an Bioenergie habe stark zugenommen, gleichzeitig gebe es auch viele illegale Holzeinschläge.

Weitestgehend unberührte Wälder seien die letzten Orte, wo viele vom Aussterben bedrohte Arten noch vorkämen, gab Koautor Tobias Kümmerle zu Bedenken. Für die Karte werteten die Forscher eine Vielzahl von Datensätzen aus und arbeiteten mit hunderten von Forstwirtschaftlern, Experten und Aktivisten von Nichtregierungsorganisationen zusammen.

Die neu entwickelte Karte soll nun zum Schutz der letzten Urwälder beitragen, weil sie zum ersten Mal die Verteilung solcher Wälder über ganz Europa hinweg zeigt. Zudem liefert sie Hinweise darauf, wo bisher noch nicht entdeckte Urwaldreste zu finden sein könnten.

Forscher erstellten eine Landkarte der letzten Urwälder Europas

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