Erstmals Gentherapie entwickelt

Ein Einweißstoff könnte ein neuer Schlüssel in der Behandlung von Herzversagen werden. Britische Forscher fanden heraus, dass das Protein SERCA2a bei Patienten mit Herzversagen seltener vorkommt als bei Herzgesunden. Sie entwickelten daraus ein gentechnisch verändertes Virus, das das Herz sozusagen infizieren, damit gezielt mehr von diesem Eiweißstoff produziert wird. Dadurch soll sich die Lebensqualität der Betroffenen verbessern. Jetzt starten Studien am Imperial College London Studien, die die Wirksamkeit dieser laut Forschern "allererste Gentherapie bei Herzversagen" testen.
Das Virus gelangt über ein Röhrchen, das in ein Bein implantiert wird, in den Blutkreislauf. Von den Beinen wandert es zurück zum Herzen. Direkt in den geschädigten Herzmuskel, der seine Pumpfunktion nur mehr eingeschränkt wahrnehmen kann. "Unser Ziel ist es, gegen das Versagen des herzens anzukämpfen, indem wir auf einige entscheidenden Veränderungen im molekularen Bereich abzielen und sie wieder rückgängig machen", wird ein mit seinen Patienten an der Studie teilnehmender Arzt zitiert.
Auch wenn Insititutionen wie die British Heart Foundation großes Potenzial für die Zukunft sieht, warnen die Forscher vor zu großer Euphoprie. Denn auch bei Erfolgen könne damit die Herzfunktion nach einem Versagen nicht wieder komplett hergestellt werden. Allerdings lässt sich damit die Funktion schwacher Herzmuskelzellen verbessern. Das ist schon recht viel, wenn man bedenkt, dass manche Patienten ohne Atemnot nicht einmal mehr wenige Schritte gehen oder Stiegen steigen können.
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