Entdeckt und schon bedroht

Eine schwarze Kreuzotter liegt auf einem grauen Stein.
Sie sieht der Kreuzotter täuschend ähnlich und ist doch ganz anders: Forscher entdecken in den italienischen Alpen neue Schlangenart.

Die Neue im Tierreich lebt nördlich des Ortes Biella im Piemont und wurde auf den Namen Vipera walser getauft. Genau dieser Lebensraum könnte ihr aber zum Verhängnis werden, schreibt ein Biologenteam aus der Schweiz, Großbritannien und Italien in der Fachzeitschrift Journal of Zoological Systematics and Evolutionary Research. Die Forscher haben die Schlange in einem Gebiet entdeckt, in dem sich der Wald immer mehr ausbreitet. Die Vipera walser braucht aber offenen, mit Felsen durchzogenen Lebensraum. Das Verbreitungsgebiet ist mit 500 Quadratkilometern außerdem relativ klein, was die Gefahr des Aussterbens erhöht. Trophäenjäger und Sammler haben es ebenfalls auf die seltene Art abgesehen – genug Gründe also, um sie als gefährdet einstufen zu lassen, finden die Forscher.

Raritäten

Die Vipera walser ist nicht die einzige besondere Tierart, die sich die piemontesische Bergregion als Heimat ausgesucht hat. Sie teilt den Lebensraum mit einer Kreuzottern-Art, die von allen anderen europäischen Populationen isoliert lebt und einer seltenen, eierlegenden Eidechsenart.

In Form und Farbe gleicht Vipera walser der Kreuzotter und ist nur durch die Anzahl der Schuppen am Kopfschild und um die Augen zu erkennen. Genetisch betrachtet unterscheidet sie sich aber deutlich von der Otter und anderen, westeuropäischen Vipernarten.

Der Lebensraum der Viper walser soll nun genau erforscht und geschützt werden, um ihr Aussterben so kurz nach ihrer Entdeckung, zu verhindern.

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