Eine Handy-App für mehr Therapietreue

Ein buntes App-Symbol mit einem weißen Kreuz auf einer Tasche.
Mit "Meine Medizin" können Nutzer relevante Gesundheitsdaten selbst generieren, sammeln und bei Bedarf verfügbar machen.

Die persönlichen Gesundheitsdaten und die Informationen zu den eigenen Medikamenten immer griffbereit haben: Das soll die App "Meine Medizin" ermöglichen, die jetzt von der Pharmig, dem Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs, und der Wiener Ärztekammer präsentiert wurde.

Mit "Meine Medizin" können Nutzer einfach und jederzeit relevante Gesundheitsdaten selbst generieren, sammeln und bei Bedarf ihrem Arzt oder ihren Angehörigen verfügbar machen. Zentrale Elemente sind dabei die Verlaufsübersicht über die Medikamenteneinnahme und die Erinnerungsfunktion. Sie sollen die Compliance, also die Therapietreue der Patientinnen und Patienten und damit die Wirksamkeit der von den Ärztinnen und Ärzten verordneten Medikamente, erhöhen.

"Die wirksamste Therapie nutzt nichts, wenn der Patient auf die Einnahme des Arzneimittels vergisst", sagte Jan Oliver Huber, Generalsekretär der Pharmig, Donnerstag bei der Präsentation in Wien. Um das Projekt Patientenapp sowohl für Patientinnen und Patienten als auch für Ärztinnen und Ärzte mit dem größtmöglichen Nutzen zu versehen, erfolgte die Realisierung in Kooperation mit der Ärztekammer für Wien.

Die App bietet die Möglichkeit, alle Arznei- und Nahrungsergänzungsmittel, die regelmäßig eingenommen werden, einzutragen, abzufotografieren und zu speichern. Die Medikamentenliste kann exportiert und - falls gewünscht - an den behandelnden Arzt gemailt werden. Dadurch lassen sich auch etwaige Wechselwirkungen erkennen.

Die einzelnen Features der App im Überblick

  • Die Gesundheits- und Medikamentendaten sind immer griffbereit.
  • Eine optimale Dokumentation sorgt für mehr Sicherheit.
  • Die Arztsuche hilft, immer den richtigen Ansprechpartner zu finden.
  • Da alle Informationen über Medikamenteneinnahmen jederzeit abrufbar sind, erleichtert dies das Gespräch beim Arzt oder in der Apotheke.
  • Dank der Erinnerungsfunktion und vieler anderer hilfreicher Module wird die Therapietreue bei den Patientinnen und Patienten stark erhöht.

Alle notwendigen Personendaten, von der Blutgruppe über Impfungen bis hin zu bekannten Erkrankungen oder Allergien, können übersichtlich im Smartphone abgespeichert werden - dieses sollte aber unbedingt Password-geschützt sein. Die App liefert auch relevante Hintergrundinformationen zum österreichischen Gesundheitswesen sowie zu Servicestellen und Selbsthilfegruppen.

"Durch die App verschafft sich der Patient einen guten Überblick, aber auch für die behandelnden Ärztinnen und Ärzte ist es eine gute Informationsquelle und hilft beim Beratungsgespräch in der Ordination", sagt Johannes Steinhart, Vizepräsident und Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte der Ärztekammer für Wien. Er sieht vor allem die integrierte Arztsuche, die es ermöglicht, auch unterwegs die richtige Ärztin oder den richtigen Arzt für seine Beschwerden zu finden, als wesentlichen Mehrwert für die Patientinnen und Patienten.

Die App "Meine Medizin" ist ab sofort gratis im App Store und auf Google Play erhältlich.

Gesundheitskompetenz fördern

Robin Rumler, Präsident der Pharmig, sieht in der App einen wesentlichen Beitrag zur Förderung der individuellen Gesundheitskompetenz: "Dem Konzept der Health Literacy entsprechend fördern wir mit dieser App die Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit der Patientinnen und Patienten." Es gehe darum, Patienten zu befähigen, ihren Gesundheitszustand betreffende Informationen zu beschaffen, zu verstehen und anzuwenden. Das Smartphone stelle dabei ein wesentliches Kommunikationsinstrument dar, so Rumler: "Laut einer repräsentativen, österreichweiten Umfrage besitzen 92 Prozent der Österreicher ein Handy. 69 Prozent aller verwendeten Handys sind heute bereits Smartphones. Im Jahr 2011 waren es noch etwa 56 Prozent. 85 Prozent der mobilen Internet-User laden Apps. Der Trend ist also eindeutig, und damit ist auch eine immer stärkere Nutzung von Apps zu erwarten."

Für Thomas Szekeres, Präsident der Ärztekammer für Wien, stellt die App einen entscheidenden Mehrwert für die Patientinnen und Patienten dar: "Für eine erfolgreiche Therapie ist eine gewissenhafte und genaue Einnahme der Medikamente sehr wichtig. Eines der Probleme ist, dass die Patienten oft nicht genau wissen, welche Medikamente sie einnehmen sollten.Die App schafft die ideale Voraussetzung für eine genaue Einnahme und ist deshalb eine wichtige Unterstützung."

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