Die größten wissenschaftlichen Durchbrüche des Jahres

Eine abstrakte Darstellung mit einer bunten Kugel und wellenförmigen Linien.
Von den Gravitationswellen bis zu Irrtümer erkennenden Affen: Das Magazin Science hebt die bedeutendsten Erkenntnisse dieses Jahres hervor.

Der erdnächste Planet, künstliche Intelligenz, Designer-Proteine und Neues zur Geschichte der Menschheit: Das renommierte Wissenschaftsmagazin Science fasst die zehn wichtigsten Durchbrüche aus 2016 zusammen:

Raumzeit Im Februar gab das US-Observatorium Ligo die Entdeckung von Gravitationswellen von zwei verschmelzenden Schwarzen Löchern bekannt. Bereits Albert Einstein hatte um 1917 prognostiziert, dass beschleunigte Massen solche Wellen aussenden. Der erste direkte Nachweis des Phänomens dürfte eine völlig neue Form astronomischer Messungen möglich machen.

Außerirdisch Den erdnächsten Planeten jenseits unseres Sonnensystems fanden Wissenschaftler im August. Auf Proxima b könnten Bedingungen herrschen, die Leben ermöglichen. Der Stern Proxima Centauri ist allerdings gut vier Lichtjahre von der Erde entfernt.

Lee Sedol spielt eine Partie Go gegen die KI AlphaGo.
In this handout photo provided by Google DeepMind on March 12, 2016, Lee Se-Dol, one of the greatest modern players of the ancient board game Go, makes a move during the third game of the Google DeepMind Challenge Match against Google-developed supercomputer AlphaGo at a hotel in Seoul on March 12, 2016. A Google-developed computer programme won its best-of-five match-up with a South Korean Go grandmaster on March 12, taking an unassailable 3-0 lead to score a major victory for a new style of "intuitive" artificial intelligence (AI). / AFP PHOTO / Google DeepMind / Google DeepMind / RESTRICTED TO EDITORIAL USE - MANDATORY CREDIT "AFP PHOTO / GOOGLE DEEPMIND" - NO MARKETING NO ADVERTISING CAMPAIGNS - DISTRIBUTED AS A SERVICE TO CLIENTS

Sieg der Technik Das Computerprogramm AlphaGo schlug einen der weltbesten Go-Spieler. Und das mit einem Zug, den es eigentlich nicht gelernt hatte – ein großer Moment in der Geschichte künstlicher Intelligenz. Bisher hatten viele Experten vermutet, das Brettspiel sei selbst für moderne Computer zu komplex.

Jungbrunnen In verschiedenen Versuchen mit Mäusen ist es Forschern gelungen, das Altern aufzuhalten. Sie brachten genetisch veränderte Nager dazu, alternde Zellen in ihren Geweben zu vernichten. Altersbedingte Verschleißerscheinungen in Herz, Nieren oder den Arterien traten daraufhin langsamer auf.

Irren ist affig Dass auch Menschenaffen Irrtümer anderer erkennen können, zeigten Forscher im Oktober. Bisher gingen viele Experten davon aus, dass nur Menschen diese Fähigkeit – auch "Theory of Mind" genannt – besitzen. Sie gipfelt in dem Verständnis, dass andere sich irren können und deshalb falsch handeln.

Computer-Protein Proteine gelten als Arbeitspferde der Zellen: Sie beschleunigen chemische Reaktionen, vermitteln Kommunikation zwischen Zellen oder schützen den Körper vor Eindringlingen. 2016 stellten Wissenschaftler Designer-Proteine vor, die sie am Computer entworfen und dann im Labor nachgebaut hatten. Solche Proteine könnten in Zukunft zum Beispiel als universelle Grippe-Impfstoffe eingesetzt werden.

Mäusebabys aus Stammzellen Japanische Forscher programmierten Stammzellen zu Eizellen um und setzten sie nach einer künstlichen Befruchtung weiblichen Mäusen ein. Aus einigen Schwangerschaften entstanden tatsächlich Nager, die sich fortpflanzen konnten.

Weise Wanderer Gleich drei Genetiker-Teams lieferten im September Daten darüber, wie der moderne Mensch aus Afrika kommend die Welt eroberte. Zwei davon fanden Hinweise, dass Homo sapiens den Kontinent in nur einer einzigen großen Auswanderungswelle verließ.

Handlich Sequenzieren Seit heuer ist ein tragbares Gerät auf dem Markt, mit dem sich DNA sequenzieren lässt. Es könnte z. B. für die Untersuchung von Seuchen-Ausbrüchen vor Ort eingesetzt werden. Bisher brauchte man zum Sequenzieren von DNA ein Labor.

Brechen im X-Large-Stil Sogenannte Meta-Linsen bestehen aus winzigen Titandioxid-Strukturen. Obwohl sie viel dünner als ein Blatt Papier sind, vergrößern sie ebenso stark wie herkömmliche Glas-Linsen. Sie könnten sowohl Mikroskope als auch Handykameras revolutionieren.

Kommentare