Der Mann mit dem goldenen Arm muss in Ruhestand

Der Mann mit dem goldenen Arm muss in Ruhestand
Mit seinem Blut hat James Harrison zwei Millionen Müttern geholfen, gesunde Babys zu bekommen. Nun ist Schluss mit Spenden.

Er wird man with the golden arm („der Mann mit dem goldenen Arm“) genannte und hat sogar einen eigenen Wikipedia-Eintrag: James Harrison ist ein australischer Alltagsheld. Seit 63 Jahren geht er regelmäßig Blutspenden und sein seltenes Blut half Millionen werdenden Müttern.

Am Freitag streckte er in einer Station des Roten Kreuzes im Rathaus von Sydney zum letzten Mal seinen Arm aus. Wegen einer Altersbeschränkung musste er jetzt aufhören - sehr zum Bedauern der Mediziner.

Der Mann mit dem goldenen Arm muss in Ruhestand

Seltenes Blutplasma

Bis dahin spendete der heute 81-Jährige 1173 Mal Blut. Im Alter von 14 Jahren musste er sich einer großen Operation unterziehen, bei der 13 Liter Fremdblut benötigt wurden _ Harrison wurde klar, dass ihm Blutspender das Leben gerettet hatten. Als er vier Jahre später volljährig wurde, spendete er erstmals selbst, das war im Jahr 1954.

Bereits nach wenigen Spenden entdeckte man, dass sein Blut ein ungewöhnlich hohes Maß Anti-D-Immunglobulin hat. Denn Harrisons Blutgruppe ist selten. Er ist Rhesus-negativ, und aus seinem Blut kann sogenanntes Anti-D-Immunglobulin gewonnen werden. Dieses können Ärzte schwangeren Frauen verabreichen, die Rhesus-negativ sind, wegen ihres Rhesus-positiven Partners aber ein Rhesus-positives Baby austragen.

Der Mann mit dem goldenen Arm muss in Ruhestand

Anti-D hilft der Mutter, das ungeborene Baby nicht abzustoßen. In Australien brauchen rund 17 Prozent all werdenden Mütter Anti-D.

Held für Millionen

Nach Berechnungen des Roten Kreuzes Australien hat Harrison mit seinem Blut über die Jahre mehr als zwei Millionen Müttern in Australien geholfen, ihre Babys sicher auf die Welt zu bringen und Fehlgeburten zu verhindern. Insgesamt seien seine Immunglobuline Teil von drei Millionen Dosen Anti-D geworden.

Alle zwei Wochen ging er zum Blutspenden - außer er war auf Reisen und es gab keine Blutspendestation in der Nähe. „Das ist das Ende einer Ära“, sagte Harrison nach seiner letzten Blutspende. „Jetzt muss ich mir für freitags eine andere Beschäftigung suchen.“

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