Dauerschnupfen: Wann zu einer Operation geraten wird

Dauert ein Schnupfen mehrere Wochen an, sollte man der Ursache auf den Grund gehen.
HNO-Experte: Chronische Beschwerden sollten unbedingt abgeklärt werden.

Assoc. Prof. Priv. Doz. Dr. Christoph Arnoldner ist stellvertretender Leiter der HNO-Universitätsklinik Wien (MedUni Wien / AKH Wien).

Dauerschnupfen: Wann zu einer Operation geraten wird
Dr. Christoph Arnoldner, HNO-Arzt

Wann ist eine genauere ärztliche Abklärung von Schnupfen notwendig?

Manche Menschen leiden unter sehr hartnäckigen, über mehrere Wochen dauernde und oft mit Kopfweh einhergehende Schnupfenbeschwerden. In solchen Fällen sollte mittels Computertomografie der Nasennebenhöhlen (NNH) abgeklärt werden, ob eine chronische Entzündung dieser vorliegt. Mithilfe von CT-Bildern kann zwischen einer akuten und einer chronischen Infektion unterschieden werden.

Welche Therapien gibt es gegen chronische Entzündungen der Nasennebenhöhlen?

Bei milden Formen hilft lokal (Nasenspray) wie auch systemisch verabreichtes Cortison (Tabletten). Daneben sollte eine Abklärung eventuell vorhandener Allergien und eine entsprechende Therapie erfolgen. Bei schwereren Formen kann eine Operation notwendig sein.

Wie läuft eine solche Operation der Nasennebenhöhlen ab?

Es handelt sich um einen minimal invasiven Eingriff in Vollnarkose, bei dem mit Hilfe kleiner Kameras und Instrumente die verengten Zugänge zu den Nebenhöhlen erweitert werden. Dies geschieht rein durch die Nase und ohne Schnitte durch die Haut. Die sehr unbeliebte "Nasentamponade" (Füllstoffe zur Blutstillung in der Nase, Anm.) nach dem Eingriff ist in vielen Fällen heute nicht mehr notwendig. Kann eine derartige Operation auch Auswirkungen auf die Lunge haben?Speziell wenn ein Leiden der Nebenhöhlen mit Asthma einhergeht, kann sich eine erfolgreiche Therapie des chronischen Entzündungsprozesses auch positiv auf die Lungenfunktion auswirken.

Wann sollte eine verkrümmte Nasenscheidewand operiert werden?

Eine verkrümmte Nasenscheidewand entsteht meist durch das unterschiedlich rasche Wachstum des Knorpels und Knochen der Nase, nicht selten durch ein äußeres Trauma (Verletzung) bedingt. Die dadurch chronisch behinderte Nasenatmung kann zum einen für die Betroffenen sehr lästig sein, zum anderen durch die fehlende "Aufbereitung" (Anfeuchtung, Reinigung, Erwärmung) der Atemluft und Engstellung der Atemwege zu anderen Problemen führen – wie etwa chronischen Nasenentzündungen oder aber auch wiederkehrenden Halsschmerzen. In diesen Fällen kann durch einen relativ kleinen Eingriff die Nasenatmung verbessert werden. Sollte sowohl eine Nebenhöhlen-Operation als auch eine Nasenscheidewand-Operation notwendig sein, können beide Eingriffe in einer Sitzung durchgeführt werden.

Wie lange ist man nach derartigen Nasenoperationen eingeschränkt?

Diese Eingriffe sind in der Regel sehr schmerzarm und üblicherweise kann man nach etwa einer Woche wieder problemlos zu arbeiten beginnen.


Priv. Doz. Dr. Arnoldner am Tel. (01/526 57 60): Mi., 25. 11., 15.30 bis 16.30 Uhr.

eMail: gesundheitscoach@kurier.at

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