"Cygnus"-Raumfrachter soll "kältesten Punkt des Alls" zur ISS bringen

Ziel der Forscher: Ein milliardstel Grad über dem absoluten Nullpunkt.

Mit einem Eisschrank-großen Labor will die US-Raumfahrtbehörde Nasa den "kältesten Punkt des Universums" schaffen. Das "Cold Atom Laboratory" (CAL) soll am Sonntag (20.5.) an Bord des privaten Raumfrachters "Cygnus" vom US-Bundesstaat Virginia aus zur Internationalen Raumstation ISS starten und am Donnerstag dort ankommen, wie die Nasa mitteilte.

70 Mio. Euro teures Labor

In dem vom Nasa-Team im kalifornischen Pasadena entwickelten und rund 83 Millionen Dollar (etwa 70 Millionen Euro) teuren Labor befinden sich Laser, eine Vakuum-Kammer und eine Art elektromagnetisches Messer. Damit sollen Gas-Partikel auf ein milliardstel Grad über dem absoluten Nullpunkt bei rund -273 Grad Celsius heruntergefroren werden. Das ist kälter als in den Tiefen des Universums.

Bisher noch nie gelungen

Wenn Atome sehr stark heruntergekühlt werden, können sie einen extremen Aggregatzustand annehmen - das sogenannte Bose-Einstein-Kondensat. Sie benehmen sich dann weniger wie Partikel, sondern eher wie Wellen. Bisher hatte die Nasa noch nie Bose-Einstein-Kondensate im All entstehen lassen. Die Forscher erhoffen sich von den Experimenten unter anderem neue Erkenntnisse über Materie und Anziehungskraft.

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