Aus dem Pazifik verirrter Wal "Wally" bei Barcelona gesichtet

Ein Grauwal als "Turboschwimmer".
Der junge Grauwal hat sich ins Mittelmeer verirrt. Ob er es zurück in den Atlantik schafft, ist derzeit fraglich.

Ein junger Grauwal, der sich aus dem Pazifik ins Mittelmeer verirrt hat, ist an Spaniens Ostküste weiter Richtung Süden geschwommen. Biologen tauften den Meeressäuger "Wally". Zahlreiche Menschen sahen laut der Zeitung La Vanguardia das etwa acht Meter lange Tier am Wochenende vor der Küste Barcelonas. Zwei Schiffe der Seenotrettung und der Feuerwehr begleiteten den Wal, um zu verhindern, dass er in den Hafen der Großstadt schwimmt oder mit einem Schiff kollidiert.

Tierhüter gingen davon aus, dass der Wal durch die Meerenge von Gibraltar in den Atlantik zurückkehren könnte. Allerdings äußerten sie die Befürchtung, er werde es kaum zurück in den Pazifik schaffen. Vorher werde der bereits erheblich abgemagerte Wal vermutlich verhungern, weil er im Mittelmeer keine Krusten- und Weichtiere finden kann, von denen sich Grauwale im Pazifik ernähren.

Experten vermuteten, dass sich der höchstens zwei Jahre alte Wal im Pazifik an der Westküste der USA verirrt hat. Er sei dann möglicherweise durch die Nordwestpassage in den Nordatlantik gelangt, die durch die Klimaerwärmung leichter zu passieren sei, schrieb die Zeitung. Vermutlich handle es sich um dasselbe Tier, das im März bereits vor der Küste Nordafrikas, im April dann vor Italien und vor kurzem schließlich vor der Südküste Frankreichs gesichtet worden war.

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