Warnung vor resistenter Tuberkulose

Seit dem Aufkommen von Antibiotika vor rund 60 Jahren kann die durch Mykobakterien hervorgerufene Tuberkulose (TB) aktiv behandelt werden. Mittlerweile bereitet allerdings die sogenannte multiresistente TB (MDR-TB), die ebenfalls die Lunge befällt, große Sorgen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzte die Zahl der Betroffenen weltweit 2011 auf 630.000 - Tendenz steigend. In Österreich sind es 15-20 Fälle pro Jahr.
Zur multiresistenten TB kommt es, wenn eine Therapie gegen normale Tuberkulose unvollständig oder inkorrekt durchgeführt worden ist. Das lässt resistente Keime entstehen. Die Erkrankten werden so unempfindlich gegen die an sich gut wirkenden Standardarzneimittel. Sie können daraufhin auch diese kompliziertere Form der Infektionskrankheit durch die Luft direkt an andere Menschen übertragen. Experten betrachten das als eigene Epidemie.
Welches Leid den Betroffenen widerfährt und wie ihr Alltag mit Krankheit und Therapie aussieht, kann im
Am 22. März bieten WHO und ECDC in der Zeit von 11:00 bis 12:00 Uhr MEZ über Twitter einen Chat zum Thema Tuberkulose an. Verwenden Sie hierfür das Hashtag #TBchat.
Welttuberkulosetag
Er wird jedes Jahr am 24. März begangen. Sein übergeordnetes Ziel ist die Bewusstseinsbildung über die weltweite Tuberkuloselast und den Stand ihrer Bekämpfung. 2013 ist das zweite Jahr der auf zwei Jahre angelegten Kampagne zur Unterstützung des Welttuberkulosetags „Stoppt die Tuberkulose, bevor es für mich zu spät ist!“.
Betroffene Organe
Befallen wird meist die Lunge (Lungentuberkulose), es kann aber auch jedes andere Organ angreifen (extrapulmonale Tuberkulose - EPTB) betroffen sein. EPTB sind im Gegensatz zur Lungentuberkulose nur selten ansteckend, doch steuern sie erheblich zur Tuberkulosesterblichkeit bei und können Komplikationen sowie bleibende Spätschäden und Behinderungen auslösen.
Heilungschancen
Normale TBC kann in einem halben Jahr mit großen Erfolgschancen geheilt werden. Bei multiresistenter TB ist die Behandlung ungleich schwieriger, länger und teurer: Die Patienten benötigen hoch-toxische Medikamente. In den ersten sechs Monaten brauchen sie täglich, schmerzhafte Injektionen, in weiteren eineinhalb Therapie-Jahren danach bis zu 20 Tabletten an einem Tag. Nebenwirkungen: Psychosen, Taubheit und ständige Übelkeit. Nicht einmal die Hälfte der Patienten wird erfolgreich geheilt.
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