Risiko für Herzerkrankungen: Sag mir wie du aussiehst

Beim Apfel-Typ sammelt sich das Fett um die Taille, beim Birnen-Typ um die Hüften.
Körperform könnte mehr Hinweise auf Herzerkrankungs-Risiko liefern, als Gewicht.

Nicht nur Übergewicht an sich, auch die Stellen, wo sich Fett sammelt, können auf ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hinweisen. Das haben Forscher des Intermountain Medical Center Heart Institute in Salt Lake City herausgefunden. Ihre nun präsentierte Studie zeigte, dass Menschen des sogenannten Apfeltyps ein höheres Risiko haben als Birnentypen.

Von einer Apfel-Form spricht man, wenn sich das Körperfett rund um den Bauch sammelt. Im Gegensatz dazu trägt der Birnentyp sein Fett rund um die Hüften. Übergewicht, das vor allem auf Bauchfett zurückgeht, ist eng verbunden mit dem metabolischen Syndrom. Zu diesem zählen unter anderem Faktoren wie Bluthochdruck sowie hohe Cholesterin- und Blutzuckerwerte.

Fehlfunktion in linker Herzkammer als erster Hinweis

Für die Studie hatten die Forscher 200 Männer und Frauen mit Diabetes Typ I und II untersucht, die vorher keine Symptome von Herzerkrankungen hatten, untersucht. Bei vielen fanden sich bei CT-Untersuchungen allerdings bereits Fehlfunktionen der linken Herzkammern - diese sind ein erster Hinweis auf Störungen die das Risiko für plötzliche Herzattacken oder andere Erkrankungen erhöhen.

Wer den Bauchfettanteil reduziert, reduziert auch sein Herz-Risiko

Die Forscher schließen daraus, dass ein hoher Bauchfettanteil - unabhängig von Körpergewicht und Bodymass-Index ( BMI) - ein hoher Faktor für Herz-Dysfunktionen ist. "Unsere Studie zeigt, dass ein Körper in Apfelform oder ein hoher Taillenumfang zu Herzerkankungen führen kann", betont Studienautor Brent Muhlestein. Das müsse allerdings nicht so bleiben. Denn eine Gewichtsabnahme bzw. eine Verringerung des Taillenumfangs könne auch das Risiko wieder reduzieren.

Kein Freibrief für andere Körperformen

Ein Freibrief für andere Körperformen sind die Ergebnisse freilich nicht, betont Univ.-Doz. Franz Xaver Roithinger, Präsident der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft. „Übergewicht birgt immer eine Gefahr fürs Herz.“ Dazu komme, dass man seine Körperform nicht ändern könne – und weitere, unabänderliche Risikofaktoren für Herzerkrankungen, wie zum Beispiel das Alter. Im Gegensatz dazu kann man aber gegen Übergewicht etwas tun, betont er. Denn mit Abnehmen lässt sich die Gefährdung des Herzens effizient reduzieren – egal, welche Körperform man hat.

Kommentare