Alzheimer: Leise Hoffnung auf eine Therapie

Ein Drahtmodell eines Gehirns vor einem Hintergrund aus Binärcode.
Neue Substanz stoppt offenbar die Produktion schädlicher Ablagerungen.

Für Jubelmeldungen ist es zu früh – dafür gab es in den vergangenen Jahren zu viele Rückschläge in der Alzheimer-Forschung. Aber: Ein neuer Wirkstoff kann möglicherweise die Produktion jener krankhaft veränderten Proteine, die zu den schädlichen Plaques (Ablagerungen) führen, stoppen. Doch noch ist nicht erwiesen, ob damit auch der Abbau der Hirnleistung gestoppt werden kann.

Die US-Forscher der Merck Research Laboratories konnten zwar nicht direkt zeigen, dass die Plaque-Mengen geringer wurden – dafür war die Studiendauer zu kurz. Aber sie konnten nachweisen, dass sich etwa im Nervenwasser die Konzentration von zwei Biomarkern, die auf erhöhte Plaque-Bildung hinweisen, deutlich reduzierte. Deshalb sind sie zuversichtlich, dass auch die Plaques reduziert werden – eine größere Studie soll das jetzt klären. Bereits im August gab es Erfolgsmeldungen von einem anderen Präparat (der Firma Biogen), das ebenfalls auf die Ablagerungen zielt: Es greift die bereits vorhandenen Ablagerungen an und reduziert sie. Innerhalb eines Jahres ging ihre Menge stark zurück.

Einsamkeitsgefühl als Warnzeichen

Neuigkeiten gibt es auch bei den Warnzeichen von Alzheimer. Bei Menschen mit hohen Plaque-Konzentrationen war die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich einsam fühlen, 7,5-mal höher wie bei einer niedrigen Menge solcher Ablagerungen. Die Forscher des Brigham and Women’s Hospital in Boston betonen deshalb, dass das Auftreten bisher nicht gekannter Einsamkeitsgefühle ein Warnzeichen für eine frühe Alzheimer-Krankheit sein könnte. Angehörige sollten deshalb auch auf dieses Symptom vermehrt achten.

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