Aids: "Ende dieser Epidemie ist möglich"

Eine schwarze Schleife liegt auf einem Globus, der den Nordatlantik zeigt.
Laut UN-Bericht gibt es Erfolge, aber auch neuen Anlass zur Sorge.

Die Vereinten Nationen sehen große Fortschritte im weltweiten Kampf gegen Aids. Die Zahl der HIV-Neuinfektionen sank 2013 auf geschätzte 2,1 Millionen, wie aus dem am Mittwoch in Genf vorgestellten Jahresbericht des UN-Programms zur Aids-Bekämpfung (UNAIDS) hervorgeht. 2001 waren es noch 3,4 Millionen. "Ein Ende dieser Epidemie ist möglich", sagte UNAIDS-Direktor Michel Sidibé.

Große Fortschritte wurden vor allem bei der Verhinderung von Neuinfektionen bei Kindern erzielt. 2013 wurden etwa 240.000 Kinder weltweit mit dem HI-Virus angesteckt – 2002 waren es noch 580.000 Kinder. Grund dafür sei vor allem die bessere Verfügbarkeit von antiretroviralen Medikamenten fürHIV-infizierte Schwangere, insbesondere in afrikanischen Ländern wieMalawi, Namibia und Ghana. Seit 2009 sei so rund 900.000 Kindern weltweit die Ansteckung mit den Erregern erspart geblieben.

Auch die Zahl der Infizierten, die therapeutisch versorgt werden, sei deutlich gestiegen. 2013 bekamen weltweit knapp 13 Millionen Menschen Anti-Virus-Medikamente. 2012 waren es noch etwa 10,6 Millionen. In den ärmeren Ländern habe aber immer noch mehr als die Hälfte der betroffenen Menschen keinen Zugang zu lebensrettender HIV-Therapie, kritisierte Jennifer Cohen von der Organisation " Ärzte ohne Grenzen".

Weniger Todesfälle

Die Zahl der jährlichen Todesopfer durch Aids hat sich laut UN reduziert. Seit 2005 – dem Jahr mit den meisten Aids-Toten weltweit – sei die Zahl um 35 % gesunken. 2013 kamen etwa 1,5 Millionen Menschen durch die Krankheit ums Leben.

Trotz dieser Erfolge gebe es aber noch große Herausforderungen. Von den rund 35 Millionen Menschen mit einer HIV-Infektion weltweit wüssten nur 19 Millionen, dass sie überhaupt infiziert sind. Zudem hätten knapp zwei Drittel der Betroffenen keinen Zugang zu den notwendigen Medikamenten.

Neuen Anlass zur Sorge gibt es im Nahen Osten, wo die Zahl der Menschen, die an Aids starben, seit 2005 um 66 Prozent zunahm. Auch in Osteuropa stieg die Zahl der HIV-Infizierten in den vergangenen Jahren an. Ein Großteil der Betroffenen lebt in der Ukraine sowie in Russland.

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