Abnehmen mit Genuss - und nicht mit Kalorienzählen

Ein Stück Lachs mit Kräutern und einer halben Zitrone auf einem Teller.
Die Mittelmeer-Küche verheißt nicht nur ein längeres Leben – sondern auch ein schlankeres.

Viele populäre Diäten sind zwar kurzfristig erfolgreich – ihr langfristiger Abnehmerfolg ist hingegen zunehmend umstritten. Die Autoren einer neuen britischen Studie behaupten jetzt sogar überspitzt: Vergessen Sie Diäten und langwieriges Kalorienzählen – und konzentrieren Sie sich stattdessen einfach auf die Auswahl gesunder, mineralstoff- und vitaminreicher Produkte. Das sei der bessere Weg, um Übergewicht zu bekämpfen.

Ganz konkret empfiehlt Hauptautor Aseem Malhotra eine an die Mittelmeer-Küche angelehnte Ernährungsform: Also einen hohen Konsum von Hülsenfrüchten, Gemüse, Getreide, Nüssen und Obst, dazu Fisch und Olivenöl, wenig Fleisch und Fleischwaren und auch nicht zu viele Milchprodukte. Trotz ihres höheren Gehalts an Fetten sei diese Ernährungsweise für eine langfristige Gewichtsabnahme zielführender als Diätprogramme. So brachte in einer anderen Untersuchung eine ein Jahr dauernde Mittelmeer-Kost (keine Beschränkung beim Fett, wenig Weißmehl) eine höhere Gewichtsabnahme und niedrigere Blutfettwerte als eine einjährige fettarme Diät.

Weniger Todesfälle

Zahlreiche Arbeiten kamen bereits zu dem Ergebnis, dass eine derartige Ernährungsform das Risiko für Herzgefäßerkrankungen senkt. Laut der neuen Studie kann nach einem Herzinfarkt die Umstellung auf Mittelmeerkost das Risiko eines frühzeitigen Todes sogar beinahe drei Mal so stark reduzieren wie cholesterinsenkende Medikamente – und das innerhalb weniger Monate.

Ernährungswissenschaftler der Uni Wien fanden kürzlich heraus, dass mediterrane Kost auch Auswirkungen auf das Krebsrisiko hat: So geht die Rate an Krebs-Neuerkrankungen um zehn Prozent zurück, auch die Zahl der Krebs-Todesfälle sinkt um zehn Prozent. Begründet wird dies damit, dass durch den Mix an vielfältigen Inhaltsstoffen spontane Zellmutationen in Richtung Krebszellen unterdrückt bzw. die Teilung solcher Zellen gehemmt wird.

Was die Mittelmeerküche ausmacht

Bruschetta mit frischen Tomaten auf einem weißen Teller.

Bruscetta
Ein Mann liegt in einem Becken voller Tomatensoße und bedeckt sein Gesicht damit.

REUTERSA reveller is covered with tomato pulp after the annual "Tomatina" (tomato fight) in the Mediterranean village of Bunol, near Valencia, August 31, 2011. The origin of the tomato fight is disputed - everyone in Bunol seems to have a favourite story
Eine Schüssel Penne-Nudeln mit Tomatensoße und frischem Oregano.

Jamies Pasta by APA.jpg
Nahaufnahme von mehreren Knoblauchknollen.

Feinkoch, Theobaldgasse, 6., Simon Jacko knoblauch…
Eine Gruppe braun-weißer Hühner pickt auf einem Feld.

APNHuehner laufen am Donnerstag, 25. Maerz 2010, in Grossenhain, Sachsen, im Freigehege der Grossenhainer Gefluegelhof GmbH herum. Im Schnitt legt jedes Huhn pro Tag ein Ei. Freiland-Eier kommen mit der Zahl 1 im Kennzeichnungsstempel in den Handel. (apn
Ein Stück Kuchen, ein Glas Wein und eine Kerze auf einem Tisch.

Ein Korb gefüllt mit verschiedenem Obst und Gemüse wie Paprika, Tomaten, Karotten, Birne, Pfirsich, Orange und Zitrone.

THEMENBILD-PAKET: GESUNDE ERNÄHRUNG / LEBENSMITTEL
Eine Auslage mit verschiedenen Käsesorten, darunter Camembert, Langres und Brin d'Amour.

Käse Pöhl, Käse…
Eine Hand schneidet Rosmarin mit einem Messer, im Hintergrund Baguette und Weinflaschen.

Oliven, Olivenöl in Flaschen und ein Olivenzweig vor gelbem Hintergrund.

Artikel 1 - Olivenöl ist nicht gleich Olivenöl! (Header).jpg
Eine Auswahl an Meeresfrüchten, darunter Krabben, Hummer und Garnelen, wird präsentiert.

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Ein Karpfen wird an einer Angelschnur aus dem Wasser gezogen.

Fisch by Fotolia.jpg
Eine Hand hält rote Bohnen über einem Sack mit verschiedenen Hülsenfrüchten und Getreidesorten.

"BioFach"-Messe Nürnberg
Eine Frau hält eine Handvoll verschiedener Nüsse.

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Regelmäßiges Training lässt nicht immer die Fettpölster schmelzen. Das zeigt eine US-Studie der Arizona State University: 81 gesunde, übergewichtige und unsportliche Frauen wurden in ein Fitnessprogramm aufgenommen – sie trainierten drei Monate lang drei Mal in der Woche je dreißig Minuten auf dem Laufband. Die Forscher erzählten ihnen, dass es um die Verbesserung ihrer Ausdauer gehe. An ihrer Ernährung sollten sie nichts ändern.

Ergebnis nach zwölf Wochen: Die Ausdauerleistung hatte sich wie erwartet deutlich verbessert. Aber 70 Prozent der Frauen hatten Gewicht zugelegt – nicht nur durch mehr Muskelmasse, sondern hauptsächlich durch einen erhöhten Körperfettanteil. „Wahrscheinlich haben sich diese Frauen – abgesehen von den Trainingseinheiten – weniger bewegt und mehr gegessen“, sagt Studienleiter Glenn Gaesser.

„Der Kalorienverbrauch durch Bewegung wird oft überschätzt“, sagt dazu Sportmediziner Univ.-Prof. Paul Haber: „Ein nicht besonders gut trainierter Mensch, der zwei Stunden in der Woche gemütlich joggt, verbrennt zusätzlich zirka 1000 Kilokalorien. Das entspricht einem Viertelliter Orangensaft täglich. Wenn man abnehmen will, muss man also trotz Trainings seine Ernährung kontrollieren.“

Kein Grund für die Studienteilnehmerinnen, frustriert zu sein: „Trotz höheren Gewichts ist ihre Aussicht, gesund zu bleiben, jetzt deutlich größer. Vereinfacht kann man sagen: Lieber dick und fit als schlank und schlapp.“

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