Das Milliardengeschäft mit der Zwangsarbeit

Eine Frau formt in einer Werkstatt Ziegelsteine aus Lehm.
Weltweit Profite durch Zwangsarbeit und -prostitution in Höhe von jährlich 150 Mrd. Dollar. Auch in EU.

Durch Zwangsarbeit einschließlich sexueller Ausbeutung werden nach UN-Angaben weltweit Profite in Höhe von jährlich 150 Milliarden Dollar (110 Milliarden Euro) gescheffelt. Fast zwei Drittel dieser illegalen Gewinne - nämlich 99 Milliarden Dollar - würden durch die Zwangsprostitution entstehen, heißt es in einer Studie der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO).

Am stärksten sei Zwangsarbeit - bei einem sehr hohen Anteil von sexueller Ausbeutung - in Asien verbreitet, gefolgt von entwickelten Volkswirtschaften einschließlich der EU, heißt es in dem am Dienstag in Genf veröffentlichten Bericht.

Jährliche Profite durch Zwangsarbeit

Regionen Profite
Asien-Pazifik 51,8 Mrd. US-Dollar
Industriestaaten inkl. Europäische Union 46,9 Mrd. US-Dollar
Zentral- und Südosteuropäische Staaten 18,0 Mrd. US-Dollar
Afrika 13,1 Mrd. US-Dollar
Lateinamerika und Karibik 12,0 Mrd. US-Dollar
Naher Osten 8,5 Mrd. US-Dollar
Ein Mann im Anzug gestikuliert vor einem blauen Hintergrund.
Guy Ryder, Director-General of the International Labor Organization (ILO) gestures during a news conference for the launch of the Global Wage Report at the United Nations European headquarters in Geneva December 7, 2012. REUTERS/Denis Balibouse (SWITZERLAND - Tags: POLITICS BUSINESS EMPLOYMENT)

Betroffen seien weltweit 21 Millionen Männer, Frauen und Kinder, erklärte ILO-Generaldirektor Guy Ryder.

Konkrete Maßnahmen seien nötig, um diesen Menschen zu helfen. Dazu gehöre, dass große Unternehmen Verantwortung für die Geschäftsmethoden von Zulieferern übernehmen.

34 Milliarden Dollar werden laut ILO im Bauwesen, Fabriken, dem Bergbau und bei deren Zulieferern mit Zwangsarbeit erwirtschaftet. Neun Milliarden Dollar entfielen auf die Land- und Forstwirtschaft sowie die Fischerei; acht Milliarden Dollar auf private Haushalte, die ihren Beschäftigten gar keinen oder viel zu geringen Lohn zahlten.

Jährliche Profite (pro Opfer und Sektor)

Bereich Profite
Sexuelle Ausbeutung 21.800 US-Dollar
Zwangsarbeit (exkl. häusliche) 4.800 US-Dollar
Landwirtschaft 2.500 US-Dollar
Hausarbeit 2.300 US-Dollar

Links

Ein Mann hält einen Klumpen Erde in seinen Händen.
epa03590167 Acehnese man works making bricks at a brick factory in Kajhu Village, Aceh, Indonesia, 19 February 2013. Lack of access to the job opportunity, caused many of women into forced labour in many sector, like brick factory laborers in Indonesia. Meanwhile, a large number of others did not have much choice but to work in the informal sector as domestic servants. EPA/HOTLI SIMANJUNTAK

Zur Website der Internationalen Arbeitsorganisation: http://www.ilo.org

Direkt zum Bericht (englisch): Profits and Poverty - the Economics of Forced Labour

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